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Gülle für den Straßenbau

Schweine machen Asphalt

Öl ist kostbar – Schweinemist eine Belastung. Da schlägt dieser Ökoasphalt zwei Fliegen mit einer Klappe. Auch Straßenbauer dürfen aufatmen.

Umweltproblem Schweinemist. 160 Milliarden Liter fallen davon weltweit jährlich an. Wäre es Wasser, man könnte damit 65.000 olympische Schwimmbecken füllen. Doch als Gülle belastet es nur unzählige Hektar Boden mit viel zu vielen Nährstoffen.

Forscher der US-Universität für Landwirtschaft und Technik North-Carolina haben da eine bessere Nutzungsart entwickelt. Sie nehmen, was die Schweine machen, und verarbeiten es weiter zu einem Bio-Kleber.

Ein Anwendungsfeld der klebrigen Schweinemasse: Bioasphalt. In ihm soll der verarbeitete Mist das erdölbasierte Bitumen ersetzen. Diese klebrige Masse hält die Gesteinsmischung im Asphalt zusammen.

Verfahren günstiger als mit Erdöl
Dabei soll der Straßenbelag auf der Grundlage von Schweinemist offenbar fünfmal günstiger sein als auf Erdölbasis. Laut Angaben der Forscher kostet die Herstellung einer Tonne Schweine-Bitumen umgerechnet nur rund 150 US-Dollar. Die gleiche Menge erdölbasierten Bitumens kostet laut US-Verkehrsministerium im Schnitt 750 Dollar.

Aus 40 Millionen Tonnen Schweinegülle, die in den USA jährlich anfallen, könnten die Forscher laut eigenen Angaben 28 Tonnen des biologischen Klebers herstellen.

Um steigende Geruchsbelästigung müssen sich die Straßenbauer dabei keine Gedanken machen: Alles, was im Schweinemist für den strengen Geruch verantwortlich ist, wird bei der Herstellung des Ökoasphalts herausgefiltert.

Mehr sehen Sie in diesem Video (englisch)

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(deg)

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