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Senior sucht Junior

Senior sucht JuniorSenior sucht Junior

Mit einem landesweiten Pilotprojekt wollen die Handwerkskammer Braunschweig und die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel neue Wege beim Generationswechsel im Handwerk gehen.

Die im Herbst 1999 gestartete Aktion "Senior sucht Junior" ist nach Angaben der Kammer bereits in der ersten Phase auf eine breite Resonanz gestoßen. Rund 100 Studenten und Hochschulabsolventen haben sich für die zusätzlichen Qualifizierungskurse angemeldet. Auf der anderen Seite haben 30 ältere Handwerksmeister ernsthaftes Interesse bekundet.

"Auch gut gehende Betriebe werden immer seltener von den eigenen Kindern übernommen", sagte Kammer-Geschäftsführer Otto Schlieckmann. Niedersachsenweit gebe es rund 20000 Handwerksfirmen, deren Besitzer über 50 Jahre alt sind. Bei rund 6000 dieser Betriebe sei die Übergabe ungeklärt. Im Kammerbezirk müssen sich rund 3000 Betriebsinhaber um ihre Nachfolge kümmern: "Dabei geht es um bis zu

40000 Arbeitsplätze", verdeutlichte Schlieckmann die Dimension. Eine gleitende Übernahme soll nach den Vorstellungen der Kammer über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren laufen, in denen die künftigen Inhaber neben einer aktiven Mitarbeit in der Firma außerbetrieblich qualifiziert werden.

Für Finanzierungsfragen sollen Banken frühzeitig eingebunden werden. "Doch so ein Generationswechsel außerhalb der Familie ist ein schwieriger Prozess, da gilt es auch, psychologische Hürden zu überwinden", weiß Schlieckmann.

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