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Suchen Sie Ihr Glück bei sich – aber weg von zu Hause!

So erholen Sie sich richtig im Kurzurlaub

Große Ferien im Sommer? Undenkbar für viele, wenn das Geschäft brummt. Kurzurlaube sind willkommene Alltagsfluchten und senken den Stress – wenn Sie es richtig angehen. 9 Tipps für mehr Erholung in kurzer Zeit.

Weil mentale Anspannung viele von uns erschöpft, sind Urlaube heute wichtiger denn je. Abstand brauchen wir besonders von den Dingen, die uns durch den Kopf jagen. Zum Beispiel die Sorge um die Zukunft der eigenen Firma. Das meint der Burnout-Experte Michael Sadre-Chirazi-Stark vom Asklepios Westklinikum Hamburg.

Der Chefarzt rät zum klügeren, achtsamen Urlaub. "Am besten gelingt dies, wenn Sie sich vor dem Urlaub gründlich Gedanken über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche machen", sagt Sadre-Chirazi-Stark.

Das gilt für den großen Urlaub ebenso wie für kleine Alltagsfluchten und verlängerte Wochenenden. Sie fahren uns zwar nicht im gleichen Maße runter, wie ein Urlaub von mindestens zehn Tagen. Auf der anderen Seite können solche Erholungspausen dafür sorgen, dass unser Stresslevel erst gar nicht durch die Decke schießt.

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9 Tipps für erholsame Kurzurlaube von Michael Sadre-Chirazi Stark und Trainerin Jutta Baur

1. Vermeiden Sie Urlaub daheim!
Im Urlaub geht es darum, Abstand zu gewinnen von dem, was uns im Alltag belastet. Dabei fällt es leichter, Arbeit und Urlaub zu trennen, wenn es auch eine räumliche Zäsur gibt.

2. Vermeiden Sie anstrengende Wege!
Reisen und Genuss fängt für einige schon an, wenn die Autotür geschlossen ist. Für andere ist der Weg zum Urlaubsort Tortur. Entscheiden Sie sich im Zweifel für Urlaub in der Nähe, statt Energie auf der Straße zu lassen.

Wer am erholungsbedürftigsten ist, gerät am schnellsten ins Schimpfen über andere Autofahrer, die Urlaubsplanung, die Familie. 

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3. Finden Sie zurück zu Ihrem natürlichen Takt

Arbeitszeiten, Schulzeiten, Verantwortung in der Familie übernehmen – all das sorgt dafür, dass unser  Leben im Alltag bis zu einem bestimmten Grad fremdgesteuert ist.

Nutzen Sie im Urlaub die Chance, zu ihrem natürlichen Zeitrhythmus zurückzukehren. Bestes Beispiel: Einfach mal ausschlafen, wenn Ihr Körper danach verlangt.

Das kann auch bedeuten, dass ein Partner zunächst ausschläft, während der andere sich bereits ins Getummel stürzt. Im gemeinsamen Urlaub ist Nähe Programm, aber keine 24-Stunden-Pflicht.

4. Suchen Sie Ausgleich, der Ihrer Persönlichkeit entgegenkommt
Nicht immer entspricht der Alltag, den wir leben, unserer Persönlichkeit besonders gut. Urlaub gibt uns die Möglichkeit, Ausgleich zu schaffen und das zu tun, was sonst zu kurz kommt.

Sie genießen körperliche Arbeit, verbringen in letzter Zeit aber die meiste Zeit im Büro? Dann sollten Sie auf Sport setzen.

Auf der anderen Seite kann, wer sich ständig um alles kümmert, es als Erholung empfinden, dort Verantwortung abzugeben.

Wer so viele Publikumsverkehr hatte, dass er fast reizüberflutet ist, mag am besten von einem Urlaub in der Natur und fern von Menschenmassen profitieren.  

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5. Lassen Sie Leistungsdruck hinter sich

Manche Führungskräfte neigen dazu, im Urlaub ebenso ehrgeizig zur Sache zu gehen wie daheim. Extreme wie der höchste Berg, die längste Radtour beeindrucken womöglich Ihr Umfeld.

Hinterfragen Sie Ihre eigenen Motive, wenn Sie sich Ihre Urlaubsziele stecken. Untrainierte riskieren bei sportlichen Hochleistungen vor allem Verletzungen. Spazierengehen, Joggen und Radfahren in Maßen entspannen die Muskeln, sorgen für bessere Durchblutung und gute Laune.  

6. Augen auf bei der Übernachtungswahl
Möchten Sie Ihren eigenen Takt leben oder genießen Sie es, wenn ihnen diese Aufgabe abgenommen wird? Daraufhin sollten Sie auch die Übernachtungswahl prüfen.

Wo viele Menschen zusammenkommen, entsteht zwangsläufig auch mal Reibung. Üben Sie sich in Gelassenheit in Dingen, die Sie vor Ort nicht mehr ändern können.

Auf der anderen Seite: Gehen Sie ruhig geizig mit Ihrer begrenzten Urlaubszeit um. Niemand zwingt Sie, Urlaubszeit mit Menschen zu verbringen, deren Nähe Sie sich nicht ausgesucht haben.  

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7. Schalten Sie ab!

Die Einstellung "ohne mich läuft nichts", hat oft mehr mit unserem Selbstwertgefühl zu tun als mit Notwendigkeit.
Um sich zu erholen, gehen Sie lieber ohne Handy an den Strand, schalten Sie ab. Es liegt bei Ihnen.

Wenn Sie unbedingt gebraucht werden, machen Sie mit den Daheimgebliebenen eine bestimmte Telefonzeit aus. Oder Sie legen fest, Ihre Mailbox regelmäßig einmal am Tag abzuhören. So bleibt der Kopf frei für Ihre Urlaubserlebnisse!  

8. Entspannt starten und landen
Je gestresster Sie in den Urlaub starten, desto schwerer fällt es, plötzlich auf Entspannung zu schalten. Vermeiden Sie Hauruck-Aktionen vor dem Urlaub.

Wer etwas langfristiger plant, kann durchaus von der Vorfreude auf den Urlaub profitieren. Nach dem Urlaub gönnen Sie sich etwas Zeit, zu Hause anzukommen, bevor Sie in Ihren üblichen Rhythmus aufnehmen.

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9. Sinnieren Sie übers Glück – und nehmen Sie es mit

Urlaub ist eine Chance zu erkennen, was Ihnen außerhalb der Arbeit Glück bringt. Denken Sie an jedem Urlaubstag darüber nach, was schön war, wo Sie sich wohlgefühlt haben und was davon Sie vielleicht in Ihren Alltag zu Hause einbauen können, rät Trainerin Jutta Baur.

Allein die positiven Gedanken können dazu führen, auch Ihren Urlaub mehr zu schätzen.

Urlaub ist umso schöner, je besser er zu unserer Persönlichkeit passt. Damit es Erholungshungrigen leichter fällt, das Passende zu finden, bietet Sadre-Chirazi-Stark zusammen mit Kollegen online einen Erlebnis-Typ-Test an. Dabei unterscheidet Stark sechs Haupttypen. Probieren Sie es aus!


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(kö)

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