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Groß! Richtig groß!

So geht’s: Die etwas andere Stellenanzeige

Diese Werbeform haben (die meisten) Betriebe bislang ausgeblendet: Plakatwände. Dabei ist so eine XXL-Stellenanzeige erfolgversprechend. Wir zeigen, wie’s funktioniert.

Plakatwerbung war die Werbeform für die Big Player. Jahrzehntelang. Schnelle Autos, billige Mode, zuckersüße Getränke – die ganz Großen der Wirtschaft haben auch die ganz großen Werbeflächen unter sich aufgeteilt. Für Handwerksunternehmen war der Zugang lange problematisch. Die Fragen, die (bislang) für Betriebsinhaber nicht ganz einfach zu beantworten waren:

• Wem gehören die Plakatwände in meinem Ort überhaupt? Und wie komme ich an den Vermieter?
• Was kostet der Spaß? Und wie soll ich wissen, wie viele Leute so eine Plakatwand wahrnehmen?
• Wie ist der Ablauf? Wer gestaltet das Plakat und wer klebt es an?

Nächste Seite: Anbieter und Chancen – das Internet macht’s möglich.

Anbieter und Chancen

Das Internet beantwortet in Sekundenschnelle zwei Fragen:

1. Welche Tafeln gibt es in welchem Ort?
2. Sind die Tafeln frei, wie ist die Belegung?

Anbieter wie 123plakat.de, plakat-verkauft.de, moplak.de und andere steuern und vermitteln die Flächen. 123plakat.de hat nach eigenen Angaben alle Plakatwände in Deutschland im System, die Daten werden laufend aktualisiert. Und der Datensatz ist riesig. Es gibt hierzulande 180.000 Großflächen, die mit Papier beklebt werden.

Der Vorteil eines Plakates gegenüber der Anzeige in der Tageszeitung: „Das Plakat kann gezielt eingesetzt werden“, sagt 123plakat.de-Entwickler Stefan Leue. Bislang würden Handwerksunternehmen vor allem mit ihrer Dienstleistung werben, aber „gerade Stellenanzeigen über Plakate sind erfolgversprechend“.

Beispiele: Der Bauunternehmer, der die Plakatwand nutzt, die gleich gegenüber einer Großbaustelle steht. Der Gerüstbauer, der Hilfskräfte mit einer Stellenanzeige auf dem Parkplatz eines Baumarktes sucht. Auch beliebt: Die Stellenanzeige, die zufällig die Leute eines Mitbewerbers auf ihrem Arbeitsweg anspringt.

Nächste Seite: Die Plakatwand auf dem Ku'damm geht ins Geld – es geht aber günstiger.

Preise und Erfolg

Der Preis einer Plakattafel hängt von den Kontakten ab, die sie erzielt. Die Währung der Branche heißt PpS – Plakatseher pro Stelle. Die Frage: Wie viele PpS verschafft der Standort einer Plakatwand innerhalb von 10 Tagen. Bei 123plakat.de kosten die günstigsten Plakatwände 4,90 Euro pro Tag, bei 10 Tagen entsprechend 49 Euro. Der Druck eines Plakats kostet wiederum 89 Euro entsprechend 8,90 pro Tag. Macht insgesamt 13,80 Euro pro Tag. Das Kleben der Plakate ist im Preis inbegriffen.

Wer sich für mehr Plakatwände entscheidet, kommt durchschnittlich günstiger weg. Bei 10 Plakaten verlangt 123plakat.de noch 50 Euro. Der günstigste Preis sinkt damit auf 9,90 pro Tag.

Die 4,90 Euro-Stellen gibt’s natürlich nicht in Hamburg oder Köln oder Berlin. „Dort müssen Betriebe mindestens 15 Euro, eigentlich eher 20 Euro oder mehr ausgeben. Die Werbetafel an der Gedächtniskirche kostet auch schnell mal 40 Euro“, sagt Stefan Leue. 18,90 Euro pro Tag sind laut Leue ein „realistischer Preis für vernünftige Werbetafeln in vielen Städten“.

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Ablauf und Gestaltung

Das Internetportal 123plakat.de hat einen „Onlinegestalter“ integriert, eine Art abgespecktes Photoshop. Das heißt: Die Betriebe setzen Ihre Werbebotschaft selbst und greifen auf Mustervorlagen zurück. Wer sich das nicht zutraut, kann auch einen Grafiker einsetzen, den das Online-Portal beschäftigt. 270 Euro plus Mehrwertsteuer kostet das Entwickeln eines Plakates.

Aber natürlich kann auch die Agentur, die den letzten Handzettel oder die Anzeige Ihres Betriebes kreiert hat, die Plakatwerbung gestalten – möglicherweise sogar günstiger.
Falls Sie mit einem Foto werben möchten: Das System überprüft die Größe des Fotos automatisch, sobald es hochgeladen wird. Das Bild erscheint im Plakat-Layout zunächst in der maximalen Größe und kann nachträglich verkleinert werden.

Leue: „Der Kunde, der seine Anzeige selbst gestaltet, ist mit einem Zeitaufwand von einer halben bis einer Stunde gefordert, dann ist der Werbeauftrag fertig.“

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(sfk)

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