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Foto: handwerk.com

Wettbewerb um den Besten Netzwerker im Handwerk

So optimiert Optiker Siehl seine Website

Kleine Investition, viel Eigenleistung, große Wirkung: Augenoptiker Siehl landet mit seiner Website bei Google auf Spitzenplätzen. Hier verrät der Handwerker, wie er das geschafft hat.

In Sachen Suchmaschinen hat Sven Siehl keine Sorgen. Wer nach "Brillen" und "Buxtehude" sucht, findet seinen Betrieb bei Google auf dem zweiten Platz. Das ist beachtlich für ein Unternehmen, das es offline erst seit 2005 gibt. Und in diesem Fall eine günstige Werbemöglichkeit für den Newcomer.

Auch der Website-Checker auf handwerk.com bestätigt die gelungene Programmierung von blickwinkeloptik.de. Seit dem Wettbewerbsstart am 1. Juni ist Siehls Seite im Kammerbezirk Braunschweig-Lüneburg-Stade auf Platz 1.

So hat Siehl seine Seite getunt

Die erste Seite 2006 hatte Siehls Frau Sabine, eine Mediengestalterin, noch selbst gebaut. Um sie noch fehlerresistenter zu machen, entschied sich das Ehepaar dann aber für eine Webdesign-Software nach dem Baukastenprinzip. Siehl aktualisiert seine Seite regelmäßig, dazu passend bloggt er, twittert er und postet Nachrichten auf Facebook - die daraus entstehenden Verlinkungen sorgen für ständig wachsende Zugriffszahlen.





Kosten: 70 Euro inklusive Updates plus etliche Arbeitsstunden in Eigenleistung.

Aufwand: Sven und Sabine Siehl investieren aktuell bis zu drei Stunden pro Woche, damit sich auf der Seite und in den Social-Media-Kanälen regelmäßig was tut. Das war am Anfang anders: "Die Kosten für das Programm waren die geringste Investition. Hinter unserer Website steht ein Arbeitsaufwand, der in die Tausende [Euros] geht."

Ergebnis:

  • Technisch: Der Website-Checker findet gerade mal zwei Fehler im Html-Code. Außerdem merkt er an, dass weitere Überschriften die Seite für Suchmaschinen noch interessanter machen können.
  • Gemessen in Klicks: Monatlich verzeichnet Siehl etwa 3.000 Seitenaufrufe von blickwinkeloptik.de, die Zahlen sind enorm gestiegen, seit er Social Media-Kanäle bedient.
  • In barer Münze: Kunden reisen nach Besuchen der Website sogar aus Hannover an, weil er dort außergewöhnliche Brillen präsentiert (unter anderem für Hunde, Kampfsportler und Dampflokführer).

Am Wettbewerb um den besten Netzwerker im Handwerk hat Siehl sich sofort beteiligt um herauszufinden, was noch besser geht, sagt der Optiker. Gesagt - getan. Eine gute Woche nach Wettbewerbsstart hat Sabine Siehl alle kleinen Mängel umgesetzt, auf die der Web-Checker gestoßen war. Kleiner Aufwand - große Wirkung. Die Website ist jetzt mit 68.700 Punkten gelistet statt mit 45.000 Punkten aus dem ersten Versuch. Konkrete Verbesserungsvorschläge kamen von Marc Hildmann, dem Internetexperten der Schlüterschen Verlagsgesellschaft. Diese Tipps können Sie genau so nutzen:

Website optimieren mit dem W3C-Validator

Ab und an treten bei der Einbindung von Facebook oder Twitter-Modulen in die eigene Website kleine Fehler auf, an denen Suchmaschinenroboter sich stören können. Für Besucher der Webseite sind diese Fehler in der Regel nicht zu erkennen.

Hildmanns Tipp: Prüfen Sie Ihre Internetseite auf technisch einwandfreie Programmierung. Ein sehr gutes Werkzeug ist der sogenannte W3C-Validator. Er prüft hinter der sichtbaren Oberfläche Ihrer Webseite im Quelltext, ob Ihre Webseite richtig programmiert ist. Auf diese Art und Weise lassen sich schnell und effektiv Fehler erkennen. Der W3C-Validator ist öffentlich zugänglich.

Womit blickwinkeloptik.de neben der Suchmaschinenoptimierung noch punktet, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Quietschgrüne Farbe, skurrile Fotos und Wissen, das Kunden wollen

Auch wenn Siehls Internetauftritt auf einem Baukastenprinzip beruht, steckt doch viel persönliches dahinter.

  • Auffallend: Sofort ins Auge sticht die grüne Hintergrundfarbe, die auch das Ladengeschäft dominiert. Außerdem ist auf der Seite bewusst alles klein geschrieben.
  • Aufgeräumt: Selten mehr als ein Foto pro Seite und knapp gehaltene Informationen sorgen für Übersicht auf der Seite.
  • Außergewöhnlich: Mit Angeboten abseits des Mainstreams, wie zum Beispiel Brillen für Hunde im Motorradbeiwagen und Fotos aus dem Miniaturwunderland macht Siehl Kunden neugierig.
  • Kundenorientiert: Siehl gibt sein Fachwissen gerne verständlich an seine Kunden weiter. In einem Lexikon auf der Website erläutert er Begriffe, nach denen Kunden im Laden ihn schon oft gefragt haben. Das zeugt von einem besonderen Service-Verständnis. Von dieser Seite haben auch Kunden etwas, die gerade nicht auf ein neues Brillenangebot aus sind.
  • Persönlich: blickwinkeloptik.de weist auf wechselnde Kunstausstellungen im Geschäft hin, denn Fotografie und Kunst sind Siehls Hobby. Das weckt allgemein Interesse an Ladenbesuchen außer der Reihe. Die Möglichkeit, dort kostenlos auszustellen spricht Künstler an, aus denen öfter auch Kunden werden.

Solche und andere Ideen fallen Siehl unter anderem auf dem Fahrradweg nach Hause ein. Vorteil: Es gibt ständig etwas zu berichten - im Blog, auf Twitter, Facebook und nicht zuletzt im Laden selbst. Verbunden mit der passenden Programmierung (siehe oben) klappt's so auch super mit den Suchmaschinen.

Weitere Informationen:

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