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Heuschnupfen

So trotzen Sie Pollen-Attacken

Heuschnupfen macht selbst die Stärksten schwach. Beim Niesen vom Dach fliegen oder mit Durchfall auf dem Dixi-Klo sitzen? Nein danke! Heuschnupfen parieren ist heute unkomplizierter als früher - Tipps und Infos von der Charité.

Pollenattacke! Frühjahr und Sommer sind Heuschnupfen-Saison
Heuschnupfen

Allergien bremsen die Aufnahmefähigkeit und das Reaktionsvermögen aus. Wer Heuschnupfen hat, bringt am Arbeitsplatz etwa 30 Prozent weniger Leistung, informiert die Europäische Stiftung für Allergieforschung. Oder bleibt gleich zu Hause, wenn die passenden Pollen fliegen und er schutzlos ausgeliefert ist.

Tatsächlich leben Menschen mit Heuschnupfen gefährlich. Der ADAC rechnet vor, dass eine Niesattacke bei Tempo 50 schon zu 14 Metern Blindflug führt. Einige erfahren allergische Reaktionen wie eine fiese Grippe, andere bekommen Durchfall oder Atemnot.

Für alle, die im Freien arbeiten, täglich an Auslösern vorüberfahren oder niesen, wenn sie ihre Berufskleidung sichten, gibt es gute Nachrichten: Heuschnupfen in den Griff bekommen funktioniert heute effizienter und unkomplizierter als noch vor ein paar Jahren. Tipps und Infos von Karl-Christian Bergmann vom Allergiezentrum der Charité.

Was ist Allergie, was Schnupfen?
Hochsaison für Heuschnupfen sind Frühjahr und Sommer. Allergien machen sich fast immer durch Juckreiz bemerkbar. Es kribbelt in der Nase, die Augen brennen. Tests beim Arzt geben Aufschluss darüber, ob und wenn ja welche Allergien vorliegen. Rund jeder Fünfte in Deutschland leidet an Heuschnupfen, schätzt der Ärzteverband Deutscher Allergologen.

Was bei Heuschnupfen sofort hilft, lesen Sie auf der nächsten Seite

Das hilft bei Heuschnupfen

Ist einmal klar, worauf Sie reagieren, helfen Pollenflugkalender sich vorzubereiten. Dort können Sie täglich feststellen, wie hoch die Belastung mit den Auslösern ist, die Ihnen das Leben schwer machen.

Inzwischen gilt: "Nicht nur bei Bedarf, sondern während der Hauptbelastungszeit täglich anti-allergische Medikamente einnehmen", sagt Karl-Christian Bergmann. Sogenannte Antihistaminika dämpfen die heftigen Reaktionen Ihres Körpers ab und lindern das Jucken und Triefen.

Die Wirkstoffe gibt es in Tablettenform, als Nasenspray oder Augentropfen. Dabei versprechen Hersteller der neueren Anti-Allergie-Medikamente meistens eine Einnahme ohne spätere Müdigkeit. Falls Sie es anders empfinden, nehmen Sie die tägliche Tablette abends ein.

Lesen Sie, wie Sie Heuschnupfen dauerhaft loswerden – ohne Dauergast beim Arzt zu sein

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Heuschnupfen unkompliziert in die Schranken weisen

Wer sich vor Jahren entschloss, seinem Heuschnupfen dauerhaft beizukommen, hat womöglich viel Zeit in Wartezimmern verbracht. Der Grund: Um wieder unempfindlich gegen Allergene zu werden, waren regelmäßige Spritzen nötig. Arztbesuche im Abstand von nur wenigen Wochen über mehrere Jahre hinweg.

Heute ist Heuschnupfen-Therapie unkomplizierter: Statt Spritzen gibt es Tabletten, ernsthafte Nebenwirkungen sind dabei nicht zu erwarten und ein Arztbesuch alle drei Monate reicht, informiert Bergmann. Außerdem können Sie während der Pollensaison damit beginnen.

So entziehen Sie sich Pollenschleudern im Alltag
Machen Sie sich das Leben leichter und weichen Sie den Stoffen, auf die Sie reagieren, so weit wie möglich aus. Für Autofahrer mit Pollenallergie heißt das: Fenster zu, Klimaanlage an, regelmäßig saugen und den Pollenfilter erneuern.

Lüften Sie zu Hause und im Büro durch, wenn die Pollenbelastung gerade niedrig ist: Auf dem Land ist das zwischen 18 und 24 Uhr der Fall. In Städten ist die Pollenkonzentration am späten Nachmittag am höchsten. Nach Regenfällen oder bei Windstille können Sie durchatmen.

Außerdem lohnt es sich, neben der Tabletteneinnahme auch die Dusche auf abends zu verlegen. Pollen bleiben nicht nur in der Kleidung (außerhalb des Schlafzimmers ausziehen), sondern auch in den Haaren hängen. Nasenduschen mit Salzlösungen helfen, die Nase zu reinigen.

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Augen zu und durch ist bei Heuschnupfen riskant

Eine Allergie links liegen lassen? Davon raten Ärzte ab. Denn selten hören sie von einem Jahr aufs nächste wieder auf. Obwohl Allergien unsinnige Reaktionen des Körpers sind. Denn der Körper reagiert auf eigentlich harmlose Substanzen so, als handle es sich um Krankheitserreger.

Häufig nehmen Belastungen durch Allergie über längere Zeiträume zu: Dann kann sich ein unbehandelter Heuschnupfen zu Asthma entwickeln. Zu einer Allergie kommt die nächste. Darüber hinaus gehen Wissenschaftler davon aus, dass künftig immer mehr Menschen von Allergien betroffen sein werden.

Weitere Infos zu Allergien und Heuschnupfen

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 (kö) 

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