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Spritkosten senken mit Köpfchen

Spritkosten senken mit Köpfchen

Die nächste Erhöhung der Kraftstoffpreise kommt, das ist gewiss. Ebenso sicher ist jedoch, dass sich mit einigen Tricks beim Fahren durchaus Geld sparen lässt. Wir sagen Ihnen, wie.

Der beste Tipp: Wer mit dem Gaspedal richtig umgeht, kann eine Menge Kraftstoff sparen und so die Folgen von Spritpreis-Erhöhungen zumindest ein wenig mildern. Die Spartipps schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern reduzieren auch die Belastungen für die Umwelt. Die Deutsche Post AG, einer der größten deutschen Flottenbetreiber, hat im Rahmen eines Pilotprojektes allein durch verbesserte Fahrweise dauerhafte Kraftstoffeinsparungen von fünf Prozent erreichen und feststellen können.

Vorausschauend fahren

Wer mit wenig Gas anfährt, rasch hoch schaltet und mit niedriger Drehzahl seine Geschwindigkeit hält, muss seltener tanken. Beim Anlassen am besten kein Gas geben, nach dem Anfahren möglichst zügig in den zweiten Gang schalten. Mit etwa drei Viertel Gas zügig beschleunigen, frühzeitig hoch schalten. Clevere Fahrer schalten nicht zurück, solange der Motor noch ohne Ruckeln Gas annimmt.

Ganz wichtig: Vorausschauend fahren und vor allem unnötiges Bremsen vermeiden. Jeder Tritt aufs Bremspedal vernichtet Energie, die muss dann beim Beschleunigen wieder teuer bezahlt werden. Wer beim Fahren den einmal erzeugten Fahrschwung richtig einsetzt, kann viele Stop-and-go-Vorgänge vermeiden und so Sprit sparen. Um die Bewegungs-Energie des Fahrzeugs zu nutzen, sollte man vor Hindernissen frühzeitig vom Gas gehen und das Kfz im Leerlauf rollen lassen. Zum vorausschauenden Fahren gehört auch ein ausreichender Abstand zum Vordermann. So kann man sich auch beim Bremsen und Gasgeben optimal dem Verkehrsfluss anpassen.

Entrümpeln spart Geld

Je schwerer das Fahrzeug, desto mehr Sprit wird durch den Auspuff gejagt. Deshalb ist von Zeit zu Zeit gerade bei ausgestatteten Handwerks-Fahrzeugen eine Entrümpelung angebracht. Nur selten gebrauchtes (schweres) Werkzeug gehört ebenso wieder in die Werkstatt wie nur ab und an gebrauchte Ersatzteile. Auch Getränkekisten und nicht gebrauchtes Autozubehör gehört aus dem Fahrzeug entfernt. Denn es gilt die Faustregel: Pro 100 Kilogramm Zuladung erhöht sich der durchschnittliche Verbrauch um etwa 0,2 bis 0,6 Liter Kraftstoff.

Den Kraftstoffverbrauch erhöht alles, was die Aerodynamik eines Fahrzeugs negativ beeinflusst. Dazu gehören insbesondere Dachlasten wie Boxen und Gepäckträger und auch für Anhänger. Sie können den Spritverbrauch um bis die Hälfte erhöhen. Hinzu kommt: Je schneller man unterwegs ist, um so stärker steigt der Verbrauch. Mit voluminösen Dachlasten sollte man, auch aus Sicherheitsgründen, nicht schneller als Tempo 130 fahren. Auch wenn moderne Transporter der 3,5-Tonnen-Klasse locker schneller unterwegs sein können.

Im Stau: Motor aus

Vor Ampeln, an Bahnschranken oder im Stau im Stadtverkehr beziehungsweise auf der Autobahn den Motor ausschalten. Bereits bei Wartezeiten von unter einer Minute lohnt sich das bei warm gelaufenem Motor. Beim erneuten Motorstart gilt es mitzudenken. Denn wird der Motor erst wieder gestartet, wenn der Vordermann bereits unterwegs ist, bilden sich erneut überflüssige Staus. Und die kosten dann unter dem Strich noch mehr Treibstoff.

Besonders geeignet für Handwerker, die überwiegend im innerstädtischen Verkehr unterwegs sein müssen, ist die Verwendung von Leichtlaufölen statt herkömmlicher Mineralöle. Sie sind zwar teurer, können aber vor allem im Kurzstreckenverkehr bis zu sechs Prozent Kraftstoffersparnis bringen.

Auf Reifendruck achten

Beim Reifenkauf sollte man Pneus mit niedrigem Rollwiderstand bevorzugen. Reifentests des ADAC haben gezeigt, dass der Verbrauchsunterschied zwischen Reifen mit hohem und niedrigem Rollwiderstand durchaus fünf, sechs Prozent betragen kann. Und: Der Reifendruck muss stimmen. Denn zu niedriger Luftdruck bedeutet eine höhere Tankrechnung: Schon 0,2 bar weniger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand um bis zu zehn Prozent.

Elektrische Verbraucher kosten Kraftstoff

Angenehm sind sie ja, die Klimaanlage und die Standheizung. Aber sie verbrauchen zusätzliche Energie und damit Treibstoff. Eine Klimaanlage erhöht, je nach Konstruktion des Antriebsaggregats, Kühlleistung und Fahrzeugeinsatz den Kraftstoffverbrauch um etwa 0,3 bis 0,7 Liter pro Betriebsstunde. Standheizungen verbrauchen im gleichen Zeitraum etwa einen viertel Liter. Auch elektrische Verbraucher aller Art wie etwa Stereoanlage oder heizbare Heckscheibe, kosten Sprit. Man benötigt ungefähr einen Zehntelliter mehr Kraftstoff, um in einem Fahrzeug 120 Watt elektrische Leistung zu erzeugen.

Rausgeworfenes Geld: Spritspargeräte

Am einfachsten lässt sich Geld durch die Vermeidung überflüssiger und sinnloser Ausgaben sparen. Bestes Beispiel: Die in der Werbung immer wieder als großartig und einmalig angepriesenen Wundermittel, welche angeblich Unmengen Sprit einsparen. Alle bisherigen Tests solcher Produkte ergaben, dass sie viel kosten und wenig bis nichts bringen. Lohnender ist es, wenn man den Motor seines Fahrzeugs regelmäßig warten lässt.

Benzin sparen trainieren

Wer Sprit sparen, aber trotzdem nicht schleichen will, und mehr über Möglichkeiten zur Kraftstoff-Einsparung erfahren möchte, kann einen der 90-minütigen kostenlosen Sprit-Spar-Kurse in den Kfz-Meisterbetrieben besuchen. Die örtliche Kfz-Innung gibt Auskunft darüber, wann und wo ein Seminar in Ihrer Nähe stattfindet. Außerdem bietet die ADAC Fahrsicherheit GmbH in Bonn bundesweit neben Fahrsicherheitstrainingskursen für Firmenkunden auch Sprit-Spar-Trainings an. Als Teilnehmer kommen Unternehmen mit Fuhrpark ebenso in Frage wie Privatpersonen, die sich in Gruppen von sechs Teilnehmern organisieren.

Weitere Informationen zu diesem Thema:

ADAC: www.fahrsicherheit.de

Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe: www.cleverfahren.de

Deutscher Verkehrssicherheitsrat (DVR): www.eco-driving.de

DVR: www.fahrspartraining.de

DVR: www.spritsparstunde.de

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