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Steuer-Angleich bringt mehr als Reform des Kfz-Handels

Steuer-Angleich bringt mehr im Kfz-Handel

Eine Anpassung der Steuern innerhalb der Europäischen Union hätte einen nachhaltigeren Effekt als die Reform des Automobilhandels. Zu diesem Ergebnis, so meldet das "Handelsblatt", kommt eine Studie der Unternehmensberatung Arthur Andersen, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde.

Eine Angleichung würde einen "erheblichen Preisanpassungsdruck" auf die Hersteller erzeugen. Ähnliche Ergebnisse hatte zuvor bereits ein vom europäischen Automobilherstellerverband ACEA erstelltes Gutachten erbracht.

Die Andersen-Studie schlägt zwar eine Veränderung der bestehenden Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) vor, rät aber von der völligen Deregulierung des Marktes ab. Die Logistik-Kosten, so die Experten, würden steigen, wenn auch die Supermärkte in den Kfz-Handel einstiegen. Zudem müssten die Hersteller Flottenrabatte gewähren. Andersen rechnet damit, dass die Konzerne die sich dadurch verringernden Gewinnmargen durch Einschränkung der Modellvielfalt ausgleichen werden.

Nach Angaben des Handelsblatt fordert der europäische Verbraucherverband BEUC eine ersatzlose Streichung der GVO, die im September nächsten Jahres ausläuft. In Brüssel sagte der Direktor Jim Murray, dass nicht die Steuern entscheidend seien, sondern die Tatsache, dass die Verbraucher systematisch am Re-Import günstigerer Fahrzeuge aus dem Ausland gehindert würden. Durch die Beziehungsgeflechte zu ihren Händlern bestimmten die Hersteller die Großhandelspreise, Gewinnspannen und Einzelhandelspreise. Die GVO ermögliche es den Konzernen, den europäischen Markt aufzuteilen.

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