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Schnellschuss: Politiker wollen am Handwerkerbonus sparen

Steuerbonus erst ab 300 Euro?

"Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln!" So kommentiert Handwerksmeister Matthias Warneke die aktuellen Pläne zum Steuerbonus. Denn den Bonus auf Handwerkerleistungen soll es nur noch für Rechnungen ab 300 Euro geben. Am liebsten sofort ab Juni.

Der Tischlermeister aus Barsinghausen (nahe Hannover) kann es kaum fassen, als er im Gespräch mit handwerk.com zum ersten Mal von den Plänen der Länderfinanzminister hört. Die wollen bereits zum 1. Juni Handwerkerrechnungen nur noch dann steuerlich abzugsfähig machen, wenn ihr Auftragswert mehr als 300 Euro beträgt.

"Das macht doch gar keinen Sinn", sagt Warneke. Er rechnet damit, dass das Handwerk spürbar weniger Aufträge bekommen wird, wenn die Forderung der Länderminister umgesetzt wird. "Unsere Privatkunden wollen immer wieder den entsprechenden Passus für den Bonus unter den Rechnungen sehen."  

Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) geht mit den Plänen der Länderminister hart ins Gericht: "Die Überlegungen sind unausgegoren", kritisiert Holger Schwannecke. Die Einführung eines Sockelbetrages bezeichnet der ZDH-Generalsekretär als isoliertes Herausgreifen einer einzelnen Komponente und im Ergebnis kurzsichtig und kontraproduktiv.

Aus Schwanneckes Sicht könnte die Politik die haushaltsnahen Dienstleistungen zu einem einheitlichen Fördertatbestand zusammenfassen: "Dies wäre dann nicht nur ein Beitrag zur Vereinfachung, sondern so könnten darüber hinaus Anreize für größere Instandsetzungsmaßnahmen gesetzt werden."

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(ha)


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