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Schützen Sie sich mit einfachen Mitteln!

Telefonanlagen beliebt bei Trickbetrügern

Trickbetrüger lassen sich immer raffiniertere Methoden einfallen, um an das Geld von Unternehmen zu gelangen. Einer dieser Tricks funktioniert über die Telefonanlagen – wenn diese nicht gut genug geschützt sind.

Nichtsahnend öffnet ein Unternehmer einen Brief von seiner Telefongesellschaft und stellt fest, dass mehrere hundert Telefonate ins Ausland getätigt worden sind - nach Asien, Afrika und Südamerika. Kostenpunkt: ein drei bis vierstelliger Betrag. Dieses Szenario ist schon längst Realität und betrifft nicht nur große Konzerne. Das Autohaus mit 28 Mitarbeitern kann genauso gut betroffen sein wie das Reisebüro mit zwei Angestellten.

Ein gutes Passwort schützt
Die effektivste Methode, sich vor den listigen Betrügern zu schützen, ist wie so oft die simpelste: ein gutes Passwort. Da die Hacker es auf Telefonanlagen abgesehen haben, die leicht zu knacken sind, ist ein gutes Passwort nämlich schon weit mehr als die halbe Miete. Viele Anlagen verwenden entweder gar keine Passwörter oder Standardpasswörter wie „0000“. Diese sollten nicht in vergleichbar einfache Zahlenkombinationen wie etwa „1234“ geändert werden.

Wie die Hacker vorgehen, erfahren Sie auf Seite 2.

Raffinierte Hacker

Bei den Attacken verwenden die Hacker meistens eine automatisierte Software, die versucht, mit kurzen Testanrufen Schwachstellen in den Anrufbeantwortern der Unternehmen ausfindig zu machen. Findet die Software erstmal eine Schwachstelle, startet sie den Angriff und leitet den Anruf zu einer kostenpflichtigen Rufnummer ins Ausland um, an der die Betrüger mitverdienen. In den meisten Fällen starten diese Anrufe am Freitagabend, um unbemerkt über das gesamte Wochenende Anrufe zu tätigen und möglichst viel Gewinn zu erzielen.

Alle Geräte in gleichem Maß betroffen
So gut wie jedes Telefon verfügt über so einen integrierten Anrufbeantworter, der auch „persönliche Sprachbox“ genannt wird. Da die Passwörter von den Angestellten selbst eingestellt werden können, ist es wichtig, die Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren und zu komplexen Passwörtern zu mahnen. Eine weitere effektive Methode, sich gegen die Angriffe zu schützen, sind Sperrlisten.

Wie Ihnen Sperrlisten helfen können, erfahren Sie auf Seite 3.

Vorsorglich schützen

In Sperrlisten können die Vorwahlen von Ländern eingetragen werden, die ohnehin nicht angerufen werden. Die Trickbetrüger können diese Nummern dann nicht mehr anrufen.
Welche Telefonanlage ein Unternehmen nutzt, spielt bei dem Schutz vor den Angriffen keine Rolle. Alle Telefonmodelle sind im gleichen Maß angreifbar. Es hängt also vom Unternehmen ab, präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Die Informationen stammen aus einer Infobroschüre, die von dem VAF und der BITKOM (jeweils Verbände, die die Interessen von Unternehmen aus dem IT-Bereich vertreten) in Kooperation mit dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen herausgegeben wurde. Die Broschüre kann auf www.vaf-ev.de aufgerufen werden.

(mw)

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