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Baugewerbe 2000

Trübe Aussichten im Baugewerbe

Der Blick in die Zukunft für die krisengeschüttelte Bauwirtschaft ist mehr als düster: Wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (BI), Ignaz Walter, am Dienstag in Berlin mitteilte, wird ein Abbau von weiteren 40.000 Stellen im Jahr 2000 befürchtet.

Der Blick in die Zukunft für die krisengeschüttelte Bauwirtschaft ist mehr als düster: Wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (BI), Ignaz Walter, am Dienstag in Berlin mitteilte, wird ein Abbau von weiteren 40.000 Stellen im Jahr 2000 befürchtet, falls sich die Tarifparteien in den Lohnrunden nicht auf faire Bedingungen einigten. Insgesamt sei ein nochmaliger Rückgang der Baukonjunktur um ein bis zwei Prozent zu erwarten. Walter sprach sich für einen Ausstieg aus dem Bündnis für Arbeit aus. Es könne nicht sein, dass sich die Wirtschaft angesichts der hohen Lohnforderungen der IG Metall unmittelbar nach der Bündniseinigung "veräppeln" lasse. Besonders arg steht es um das ostdeutsche Baugewerbe. Nach einer Prognose des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) wird die Bautätigkeit in diesem Jahr um zwei Prozent abnehmen. Getrübte Aussichten bestimmen das Bild der Unternehmer sowohl im Hoch- wie im Tiefbau. Nur beim Ausbau und im Handwerk überwiegten laut IWH noch die Optimisten. BI-Präsident Walter hält es für nötig, alle überschüssigen inländischen Kapazitäten von mindestens 20 Prozent abzubauen, und erwartet weitere Fusionen in der Bauwirtschaft. Er befürchtet, dass der Rückzug von Banken und Versicherungen im Zuge der geplanten Steuererleichterungen bei Anteilsverkäufen die Probleme noch verschärfe. Mit Blick auf die Holzmann-Sanierung bekräftigte Walter, dass der Verband keiner betrieblichen Vereinbarung zustimmen werde, mit der der angeschlagene Baukonzern um bis zu 20 Prozent günstiger sein werde als die Wettbewerber. Das Problem müsse in den im März beginnenden Bau-Tarifverhandlungen auf den Tisch.

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