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UMTS – der Daten-Turbo für unterwegs

Mit UMTS wurde mobiles Tempo neu erfunden: Alle Daten zischen mit Höchstgeschwindigkeit durchs Handynetz. Doch wie weit ist UMTS-Netz in Deutschland ausgebaut, welche Anwendungen werden möglich und wer braucht so viel Geschwindigkeit?

Mit UMTS wurde mobiles Tempo neu erfunden: Alle Daten zischen mit Höchstgeschwindigkeit durchs Handynetz. Doch wie weit ist UMTS in Deutschland ausgebaut, welche Anwendungen werden möglich und wer braucht so viel Geschwindigkeit?

von Thomas Busch

Noch sind die Nutzerzahlen alles andere als beeindruckend: 2004 gab es gerade mal 250.000 UMTS-Nutzer in Deutschland, bis Ende dieses Jahres werden maximal 2,5 Millionen erwartet. Dabei sollte UMTS, das Universal Mobile Telecommunications System, die Handy-Nutzung revolutionieren.

Mit diesem Übertragungsstandard der dritten Generation (3G) können theoretisch Übertragungsraten bis zu 2 Megabit pro Sekunde erreicht werden das wäre 31-fache ISDN-Geschwindigkeit. In der Praxis bieten die Netzbetreiber derzeit aber nur Bandbreiten von bis zu 384 kBit/s, also immerhin noch 6-fache ISDN-Geschwindigkeit.

Aber selbst damit werden ganz neue Anwendungen möglich, von denen Handy-Nutzer bislang nur träumen konnten: Für Betriebe vor allem interessant ist ein schneller und praxistauglicher Internet-Zugang. So lassen sich Mails in Sekundenschnelle abrufen und auch größere Dokumente und Fotos zeitsparend versenden. Das Surf-Vergnügen selbst ist aufgrund der winzigen Displays noch sehr beschränkt.

Dafür wird der Kundenkontakt durch Bildtelefonie eine ganz neue Qualität bekommen: Dieser wird nicht nur persönlicher, wenn man sein Gegenüber direkt sieht, man kann sich durch die Videoübertragung auch ein schnelles Bild von Baustellen vor Ort machen. Vor allem die multimedialen Video- und Daten-Anwendungen sowie TV via Handy sollen UMTS mittelfristig zum Durchbruch verhelfen.

Doch bis UMTS in Deutschland wirklich Standard ist, werden noch einige Jahre vergehen. Denn bislang kann man sich nur in den größeren Städten Deutschlands ab ca. 100.000 Einwohnern auf die mobile Datenautobahn begeben und selbst hier klaffen noch viele Funklöcher. Bei City-Autofahrten schaltet das Handy deshalb ständig zwischen UMTS und GPRS hin- und her.

Immerhin versprechen die Netzbetreiber, dass UMTS in den nächsten Monaten auch in kleineren Städten verfügbar sein soll, später auch in Ballungsgebieten und entlang wichtiger Verkehrsadern. Bis dahin kann man mit einem UMTS-Handy natürlich jederzeit in den herkömmlichen GSM-Netzen telefonieren und surfen. Wer genau wissen will, ob UMTS in der eigenen Stadt schon verfügbar ist, findet auf den Homepages von T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 Abfragemöglichkeiten per Postleitzahl.

Bremsend auf die Nutzerzahlen wirken sich aber auch die teuren UMTS-Tarife der vier deutschen Netzbetreiber aus: Das Übertragen von 5 MB oder wahlweise 2 Stunden surfen kosten bis zu 10 Euro. Wer 500 MB versurft, zahlt mit rund 100 Euro zwar rechnerisch weniger insgesamt wird das mobile Surfen so aber schnell zum teuren Vergnügen.

Vier UMTS-Handys im Vergleich, Teil 1

Modell

Sony-Ericsson K600i

Samsung SGH-Z500

Sprechzeit

bis zu 450 Min.

bis zu 240 Min.

Stand-by-Zeit

bis zu 305 Std.

bis zu 200 Std.

Kamera

1,3 Megapixel

1 amp; 0,3 Megapixel

Besonderheiten

33 MB Speicher, UKW-Radio, Mediaplayer, File-Manager, Steckplatz für Memory-Stick-Duo, Java, Flugzeugmodus

55 MB Speicher, Steckplatz für Trans-Flash-Speicherkarten, 2 Kameras, MP3-Player, 190 Organizer-Einträge, 1000 Telefonbucheinträge

Maße (L x B x T) / Gewicht

10,4 x 4,5 x 1,9 cm / 105 g

8,9 x 4,5 x 2,5 mm cm / 95 g

Preis (ohne Vertrag)

ca. 599 Euro

ca. 529 Euro

Internet

www.sonyericsson.de

www.samsung.de

Vier UMTS-Handys im Vergleich, Teil 2

Modell

Siemens U15

Nokia N90

Sprechzeit

bis zu 120 Min.

bis zu 240 Min.

Stand-by-Zeit

bis zu 250 Std.

bis zu 300 Std.

Kamera

2 mal 0,3 Megapixel

2 Megapixel

Besonderheiten

64 MB Speicher, kein Steckplatz für Speichererweiterungen, separate Foto- und eine Videokamera, Aufnahmen von Videos mit Ton, MP3-Player, Java

31 MB Speicher, Steckplatz für RS-MMC-Speicherkarten, drehbares Display, Kamera mit Blitz, Camcorder, MP3-Player, Radio

Maße (L x B x T) / Gewicht

13,6 x 5,3 x 2,4 cm / 140 g

11,2 x 5,1 x 2,4 cm / 173 g

Preis (ohne Vertrag)

ca. 849 Euro

ca. 699 Euro

Internet

www.siemens.de

www.nokia.de

Einige Handy-Modelle waren bei Redaktionsschluss noch nicht erschienen, deshalb können sich einzelne Produktdaten/Features noch ändern.

Weitere Informationen zum Thema:

Hightech für unterwegs: Smartphones als mobiles Büro

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