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Kreatives Handwerk für Kinder

"Unbedingt mehr davon!"

Kinder powern sich heutzutage nicht mehr draußen aus, sondern sitzen zu viel vor'm Fernseher oder Handy. Das ist ein großer Fehler, sagt Alfred Bullermann. Er fordert: Weckt die Neugier in Euren Kindern und lasst sie mit den Händen werkeln.

"Mit Begeisterung habe ich den Artikel über das Kindergartenprojekt der Unternehmerfrauen im Handwerk gelesen. Da es an Schulen kaum noch Werkunterricht gibt, werden die Kinder in jungen Jahren viel zu wenig handwerklich, technisch und kreativ gefördert und gefordert. Das ist ein großer Fehler", schreibt der Unternehmer aus Friesoythe.

Alfred Bullermann arbeitet in verschiedenen Projekten mit Kindern zusammen. Es sei erstaunlich und erfreulich zugleich, was handwerkliches Arbeiten bei den Kleinen freisetzt. "Das Denken wird angeregt und die Kinder wachsen manchmal über sich hinaus. Vom Kopf in die Hand und zurück in den Kopf – so funktioniert Handwerk!", weiß er. Haptische Erfahrungen, die die Kinder in praktischen Übungen machen, sind seiner Meinung nach enorm wichtig – schon im Kindergarten und erst recht im Grundschulalter.

Das Handwerk sucht an allen Ecken nach Azubis und geeignetem Nachwuchs. Problematisch aus seiner Sicht: Kein 17- oder 18-jähriger Jugendlicher lasse sich zu einer Ausbildung im Handwerk überreden. "Man muss die Kinder von klein auf für das Handwerk begeistern und Neugierde wecken. Sonst werden die Probleme und Nachwuchssorgen der Betriebe noch viel größer", sagt der Metallgestalter.

Er hat auch einen Vorschlag, wie das Problem gelöst werden könnte: "Warum ermuntern wir nicht zum Beispiel pensionierte Handwerksmeister, dass sie in den Schulen die Kinder für den Werkunterricht begeistern? Wenn Kinder kreativ werden, setzen sie neue Ideen frei und entwickeln sich ein großes Stück weiter."

Als Kind, habe er sich in die Werkstatt verzogen und sich dort ausgepowert und abgelenkt. Heute gäbe es nicht mehr viele Kinder, die das machen und wenig Eltern, die das vorleben. Stattdessen säßen sie vor dem Computer oder Fernseher. "So bleibt die Kreativität auf der Strecke", schreibt Bullermann.

Die Aktion der Unternehmerfrauen treffe den Nagel auf den Kopf. Viel mehr Leute sollten darauf aufmerksam werden und ähnliche Projekte angehen!


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(ja)

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