Viele Gegenstände mit goldenem Glanz sind nicht unbedingt aus massivem Gold. Es ist nur die vergoldete Oberfläche von z. B. Holz, Ton, Gips oder Kunststoff. Nun muß nicht gleich angenommen werden, daß der Schein
trügt. Die Oberflächen werden mit echtem, aber hauchdünnem Blattgold überzogen. Dabei
muss mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden, denn erstens können die feinen
Blättchen sehr schnell kaputtgehen und zweitens sind die zu restaurierenden Objekte nicht
selten von hohem Wert. Bei dieser interessanten, kreativen Tätigkeit genügt es nicht,
nur die Vergoldungstechnik und die Anwendung von Löse- und Verdünnungsmitteln zu
beherrschen. Der Vergolder kennt sich ebenso in Kunst- und Baugeschichte und Stilkunde
aus, damit Bilderrahmen, Skulpturen und ähnliche Kunstwerke wieder durch originalgetreuen
Glanz faszinieren. Genauso interessant wie das traditionelle Handwerk selbst ist oft das
Arbeitsumfeld in Museen, Kirchen, Schlössern etc. Wer gern in einer von
Kunstgegenständen geprägten Atmosphäre arbeitet sowie Fingerspitzengefühl, Geduld und
Sinn für Form und Kreativität ist in diesem Beruf "golden" dran.
Voraussetzungen:
Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder Abitur.
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Vergütung (Stand 1999):
1. Ausbildungsjahr: 673 Mark
2. Ausbildungsjahr: 783 Mark
3. Ausbildungsjahr: 987 Mark
Aufstiegschancen:
Betriebsassistent im Vergolder-Handwerk, Meister im Vergolder-Handwerk, Betriebswirt des Handwerks.
Ausbildungsinhalte:
Arbeits- und Tarifrecht; Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit; Umweltschutz; Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen; Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen; Auswählen, Handhaben, Pflegen und Instandhalten von Werkzeugen und Maschinen; Auswählen, Lagern und Entsorgen von Werk- und Hilfsstoffen; Vorbereiten von Untergründen; Ausführen von Verzierungen; Vergolden, Versilbern, Metallisieren; Herstellen und Gestalten von Rahmungen; Ausführen von Maltechniken; Ausführen von Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten; Qualitätssicherung