Die Reform des Autohandels in Europa dürfte länger dauern, als die Branche bislang erwartet hat. Hintergrund: Nach Informationen des Handelsblattes ist Wettbewerbskommissar Mario Monti bereit, eine längere Übergangsphase für die Umsetzung seiner Pläne hinzunehmen.
Hat die EU-Kommission ihren promintesten Wettbewerbshüter auf Linie gebracht? Die Vermutung liegt nahe. Allen voran Gerhard Schröder hatte in den zurückliegenden Monaten immer wieder in Brüssel angemahnt, dass die Kommission die Interessen der europäischen Industrie bei Wettbewerbsentscheidungen stärker berücksichtigen müsse.
Im Gleichklang mit den Spitzen des deutschen Kfz-Gewerbes ist der Kanzler der Ansicht, dass Montis Pläne gewachsene Vertriebs- und Servicestrukturen zerstören würden und die Mehrheit der deutschen Vertragshändler benachteilige (handwerk.com berichtete).
Ursprünglich sollte die Liberalisierung des Neuwagengeschäfts im Oktober 2003 umgesetzt werden. Einen neuen Termin hat Monti nach Handelsblatt-Angaben nicht genannt.