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Vertrauen schaffen in europaweite Qualität

Vertrauen schaffen in europaweite Qualität

Bis zu 75 Prozent aller Online-Kaufvorgänge werden unter anderem wegen Sicherheitsbedenken der User vorzeitig abgebrochen. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der „Vividence Corporation" hervor. Mit einem europaweit einheitlichen Gütesiegel für Online-Shops können die Betreiber künftig ihre Seriosität belegen.

Bis zu 75 Prozent aller Online-Kaufvorgänge werden vorzeitig abgebrochen. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der #8222;Vividence Corporation" hervor, die insgesamt 719 Personen zum Verlauf ihrer Shoppingtouren im Internet befragt hat. Als Gründe nannten die Shopbesucher neben zu hohen Lieferkosten auch technische Unzulänglichkeiten wie lange Ladezeiten. Ein Teil der Käufe scheiterte zudem am Misstrauen der Kunden, die sich vom Shopanbieter übertrieben #8222;ausgefragt" fühlten und um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten fürchteten.

Beschwerden per Formular übermitteln

Um diese Vertrauensbarrieren abzubauen, haben sich nun mehrere europäische Länder darauf verständigt, ein gemeinsames Gütesiegel für Online-Shops zu etablieren. Das Ziel besteht darin, einen internationalen Verhaltenskodex zu entwickeln, auf den die Kunden auch im grenzüberschreitenden Geschäftsverkehr vertrauen können. Angesiedelt ist das von der EU geförderte Projekt beim europäischen Dachverband des Handels, #8222;EuroCommerce" genannt. In den Kodex einfließen sollen insbesondere die EU-Richtlinien über den elektronischen Geschäftsverkehr, Fernabsatz, Datenschutz und Garantien. Zusätzlich soll ein Euro-Logo den Kunden zeigen, welche Shops sich freiwillig dazu verpflichtet haben, diese Qualitätsstandards zu erfüllen. Falls sich ein Logobesitzer nicht an diese Vorgaben hält, können die Kunden ihre Beschwerde in ein standardisiertes Formular eintragen. Bei Streitigkeiten sollen die Kontrahenten außerdem die Möglichkeit haben, eine Schlichtungsstelle einzuschalten.

Zwar gibt es auch jetzt bereits diverse Gütesiegel, mit denen Online-Händler ihre Webseiten schmücken können. Welche Kriterien sie dafür erfüllen müssen, hängt jedoch vom jeweiligen Anbieter des Siegels ab. Einen ersten Vorstoß zur Vereinheitlichung der Standards hat im Mai diesen Jahres die #8222;Initiative D21 e.V." gewagt #8211; ein Zusammenschluß von über 200 Unternehmen. In Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände hat die Initiative eine Reihe von Qualitätskriterien für Online-Angebote entwickelt. Acht Gütesiegel-Anbieter haben sich bereits dazu verpflichtet, diese Kriterien als Mindeststandard zu berücksichtigen. Eine Adressenliste dieser Dienstleister findet sich auf den Internetseiten der Initiative D21.

Links zum Thema

www.vividence.com

www.eurocommerce.be

www.initiatived21.de

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