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Mitarbeitersuche

Vorstellungsgespräche erfolgreich führen

Mitarbeitersuche leicht(er) gemacht: Wie Sie in fünf Schritten den richtigen Kandidaten auswählen und Täuscher und Tarner im Vorstellungsgespräch aussortieren, erfahren Sie hier.

„Vorstellungsgespräche sind das A und O im Bewerbungsverfahren. Darum muss man sich entsprechend vorbereiten“, rät Hans-Joachim Olczyk von der In amp; Out Unternehmensberatung in Delmenhorst. Olczyk hat sich auf die Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen spezialisiert. Hier seine Tipps:

1. Vorbereiten: So behalten Sie den Durchblick
Erstellen Sie vor der Stellenausschreibung ein genaues Anforderungsprofil. „Das sollte man genau wie ein Schulzeugnis aufbereiten“, sagt Olczyk. Schreiben Sie präzise auf, welche fachlichen Qualifikationen Sie von dem neuen Mitarbeiter erwarten, welche Ansprüche Sie an das Sozialverhalten stellen und welche übergreifenden Qualifikationen wie Organisationstalent und kommunikative Fähigkeiten erforderlich sind.

Überlegen Sie sich dann, wie wichtig Ihnen die einzelnen Kriterien auf einer Skala von 1 bis 6 sind. „Das macht im Vorfeld Arbeit, erleichtert die Auswahl unter den Bewerbern jedoch erheblich“, betont der Experte.

Das Profil dient als Gerüst für Ihre Fragen, als Leitfaden im Gespräch und erleichtert anschließend die Auswertung.

2. Vorwarnen: So bringen Sie Kandidaten zum Reden
Die Aufforderung „Erzählen Sie doch mal über sich“ gehört heute in jedes Bewerbungsgespräch. Wenn Sie mehr erfahren wollen, rufen Sie den Bewerber vor dem Vorstellungsgespräch an, rät Olczyk. „Informieren Sie ihn darüber, dass Sie zu diesem Thema einen Kurzvortrag von mindestens vier Minuten erwarten und Wert legen auf ein vernünftiges Gespräch.“

So schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Mundfaulen Kandidaten müssen Sie nicht jeden Satz einzeln entlocken. Und der Anruf verschafft Ihnen einen ersten Eindruck. „Hören Sie genau hin – wenn Bewerber komisch reagieren, kann man sich die Einladung eigentlich gleich sparen.“

Drei weitere Tipps fürs Bewerbungsgespräch lesen Sie auf Seite 2.

So kommen Sie Tricksern auf die Spur

3. Auftauen: So helfen Sie schüchternen Kandidaten auf die Sprünge

Schüchternen Bewerbern können Sie das Gespräch erleichtern, indem Sie sie durch den Betrieb führen. „So holt man Kandidaten aus der typischen Bewerbungssituation heraus und bietet ihnen Anknüpfungspunkte für das anschließende Gespräch“, berichtet der Unternehmensberater.

4. Offen fragen: So vermeiden Sie einsilbige Antworten

Vermeiden Sie Fragen, auf die Bewerber mit Ja oder Nein antworten können. Mit offenen Fragen geben Sie den Kandidaten die Möglichkeit, etwas zu erzählen. So erfahren Sie mehr über Ihren Gesprächspartner.

Sie könnten zum Beispiel typische Situationen im Alltag beschreiben (Stress, Termindruck, Mehrarbeit usw.) und fragen, wie der Bewerber damit umgehen würde.
Aufschlussreich sind auch Fragen nach früheren Erfolgserlebnissen und nach Problemen im Beruf.

5. Testen: So kommen Sie Tricksern auf die Spur

Kandidaten, die nach dem Gespräch noch in der engeren Wahl sind, sollten Sie durch ein „eignungdiagnostisches Testverfahren“ schicken, empfiehlt Olczyk. Solche Tests lassen sich im Internet buchen, zum Beispiel beim geva-Institut in München, (geva-institut.de). Die Tests fragen Kenntnisse und Verhaltensweisen ab.

„Wir empfehlen diese Tests, weil man hier nicht tricksen kann“, sagt der Berater. Die 30 Euro für so einen Test seien gut investiert, „eine personelle Fehlentscheidung kostet dagegen eher 3000 Euro“.

Weitere Infos zum Thema Mitarbeitersuche:
Fangfragen für den guten Fang
Tipps: So lesen Sie Arbeitszeugnisse richtig
Download: Der Zeugniscode auf einen Blick
Auf Mitarbeitersuche im Web 2.0

(jw)

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