Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Wachstumsaussichten verbessern sich

Wachstumsaussichten verbessern sich

Der Markt für Facility Management (FM) gewinnt an Dynamik. Zu dieser Einschätzung kommt die Unternehmensberatung Dr. Michael Taeger & Partner (MTP) nach einer Befragung von rund 800 FM-Anbietern und -Kunden in Deutschland. Die gute Nachricht: Kunden geben ihre bisherige Zurückhaltung auf. Die schlechte Nachricht: Je größer der Kunde, desto weiter hinten stehe das Handwerk in der Vertragskette.

Der Markt für Facility Management (FM) gewinnt an Dynamik. Zu dieser Einschätzung kommt die Unternehmensberatung Dr. Michael Taeger amp; Partner (MTP) nach einer Befragung von rund 800 FM-Anbietern und -Kunden in Deutschland. Die gute Nachricht für alle Anbieter: Kunden würden ihre bisherige Zurückhaltung beim Outsourcing von FM-Leistungen aufgeben. Die schlechte Nachricht für das Handwerk: Den Markt würden künftig Großanbieter bestimmen. Je größer der Kunde, desto weiter hinten stehe das Handwerk in der Vertragskette, sagte MTP-Geschäftsbereichsleiter Dr. Meinhard Bruns im Gespräch mit handwerk.com.

Erfolgsfaktor Qualität

#8222;Qualität wird zum strategischen Erfolgsfaktor", sagt Bruns voraus. Anbieter würden Preisstrategien zunehmend durch Marketingstrategien ersetzen. #8222;Bisher verhielten sich FM-Anbieter preisaggressiv, um Referenzprojekte zu gewinnen." Nun setze ein Wandel ein: Preis und Qualität würden für Kunden zu gleichwertigen Entscheidungskriterien bei der Auftragsvergabe. #8222;Voraussetzung ist natürlich immer, dass es zu Kosteneinsparungen für den Kunde kommt."

Handwerk nicht automatisch im Vorteil

Den Handwerkskooperationen im Facility Management, die vor allem auf #8222;handwerkliche Qualität" als Wettbewerbsvorteil setzen, nimmt Bruns allerdings den Wind aus den Segeln: #8222;Andere FM-Anbieter werden nicht an der Qualität sparen. Ihre Leistungsvorteile liegen dann in der Organisation und im Management." Wer Großkunden gewinnen wolle, müsse umfassende Problemlösungskompetenz nachweisen, hohe Verfügbarkeit gewährleisten und bereit sein, Risiken zu übernehmen. #8222;Da werden es die großen Handwerkskooperationen schwer haben. Trotz ihrer Vorteile wie räumliche Nähe und Zugang zum Kunden." Ein weiteres Hemmnis: #8222;Große FM-Anbieter werden ihre Mitarbeiter stärker multifunktional einsetzen." Für Handwerker gebe es bei den gewerkeübergreifenden Arbeiten zwangsläufig mehr Schwierigkeiten.

Der Markt strukturiert sich

Der Markt wird sich nach Bruns Einschätzung stärker als bisher strukturieren. Neben einer begrenzten Zahl national und international tätiger Großanbieter würden vor allem kleine Anbieter auf regional begrenzten Märkten überleben. Hier könne sich auch das Handwerk mit Teilleistungen oder in Kooperationen als Komplettanbieter positionieren.

Jedoch: #8222;Je größer der Kunde, desto weiter unten wird der Handwerker in der Entscheidungs- und Vertragskette stehen", sagt Bruns. Gute Chancen als FM-Anbieter räumt er dem Handwerk etwa in der Wohnungswirtschaft und bei kleineren Unternehmen ein, weniger bei mittleren und großen Kunden. #8222;Hier werden nur integrierte FM-Anbieter eine Rolle spielen." Teilnehmen würden Handwerker allerdings auch hier #8211; als Partner der großen FM-Anbieter.

Die Herausforderungen

Die Studie, die MTP in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Fachzeitschriften GmbH erstellt hat, bringt auch die Herausforderungen an die Anbieter ans Licht: Noch sei der Markt von Ängsten und Misstrauen der Kunden geprägt, auf die Anbieter mit entsprechenden Strategien reagieren müssten. Hier würden sich jedoch bereits Trends abzeichnen:

Strategische Erfolgsfaktoren bestimmen die Beziehungen im FM. Schlüssige Absatz- und Beschaffungsmarketing-Konzepte seien der erste Schritt zur vertrauensvollen Partnerschaft.

Streng individuelle und innovative Verträge könnten Konflikte im FM deutlich reduzieren. Ergebnisorientierung und Konfliktlösungsinstrumente würden künftig integrierte Bestandteile von FM-Verträgen.

Das könnte Ihnen auch gefallen: