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Warten auf den Zahlungseingang

Unbezahlte Rechnungen oberhalb von 50.000 Euro: Ein Viertel aller handwerk.com-Leser kämpft mit extremen Außenständen. Das verdeutlicht unsere aktuelle Umfrage.

Zahlungsmoral: Wie hoch sind Ihre Außenstände?, wollte die handwerk.com-Redaktion in dieser Woche von den Usern wissen. Die gute Nachricht vorweg: 20 Prozent der Handwerksunternehmer haben keine Probleme mit ihren Kunden, 25 Prozent beklagen Außenstände bis 10.000 Euro. Dann wird es richtig schmerzhaft: 30 Prozent der User kämpfen mit Außenständen zwischen 10.000 und 50.000 Euro, ein weiteres Viertel der Unternehmer muss sogar Außenstände oberhalb der 50.000 Euro-Marke verkraften.

Spiegelt das Umfrage-Ergebnis die Zahlungsmoral in Deutschland? Die gefühlte Situation ist in den Betrieben oft schlechter, als sie tatsächlich ist, sagt Wolfgang Miethke, Betriebsberater der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. Dennoch habe die Zahlungsmoral in den vergangenen Jahren zusehends abgenommen. Das Gute ist: "Die Chefs haben heute weniger Skrupel, Anzahlungen zu verlangen oder direkt nach der Arbeit bar zu kassieren", sagt Miethke. Das sei früher anders gewesen.

Wieviel Handwerksunternehmern in den Bilanzen fehlt, hänge auch von der Branche und der Region ab. Im Bauhandwerk und bei den Gebäudetechnikern habe beispielsweise die Öffentliche Hand einen schlechten Ruf. Viele Chefs vergessen, dass es sich oft um die Schlussrechnung handelt, die dann maximal zehn Prozent des Auftragsvolumens ausmacht, sagt Miethke.

(ja)

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