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Arbeitnehmerfreizügigkeit

Weg frei für Arbeiter aus Osteuropa

Ab Mai 2011 haben Arbeitnehmer aus acht EU-Beitrittsländern freien Zugang auf den deutschen Arbeitsmarkt. Bauverbände fürchten jetzt schon Preisdumping und einen Anstieg von Scheinselbstständigkeit auf deutschen Baustellen.

Besonders für Baubetriebe aus dem Osten könnten die Arbeiter aus Osteuropa zur ernsten Konkurrenz werden, berichtet die Frankfurter Rundschau Online. Ab Mai 2011 gilt die so genannte volle Arbeitnehmerfreizügigkeit für Arbeiter aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn.  

Der Zweckverband Ostdeutscher Bauverbände (ZVOB) glaubt, dass sich die Wettbewerbssituation zulasten deutsche Baubetriebe verschlechtern wird. Denn auch wenn ausländische Unternehmen den deutschen Mindestlohn zahlen müssen, seien polnische Arbeitnehmer oft billiger als deutsche.

Entsendefirmen blieben dem Bericht zufolge künftig jede Menge Bürokratie und Kosten erspart, wenn sie in Deutschland arbeiten wollen. Das war vorher nicht der Fall.

Dass die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit zu noch mehr Scheinselbstständigen auf deutschen Baustellen führt, glaubt Klaus Robl, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Seine Begründung: Ausländische Betriebe müssen ihren Sitz nicht mehr in Deutschland haben, sondern können direkt von der Heimat aus tätig werden. Das vereinfache die Bedingungen für Scheinselbstständige, "die als Kolonne von Baustelle zu Baustelle ziehen", sagt Robl.

Was halten Sie von dem freien Weg für Arbeiter aus Osteuropa? Schätzen Sie die Konkurrenz als gefährlich für deutsche Baubetriebe ein? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!

(ja)

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