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Ist-Besteuerung

Zahlungsmoral in der Krise?

Für Malermeister Rainer Braun kommen die neuen Regeln zur Ist-Besteuerung wie gerufen: Nach seiner Erfahrung verzögern in der Krise immer mehr Kunden ihre Zahlungen. Wieso sollte er da für den Staat bei der Umsatzsteuer in Vorleistung gehen?

Die Krise zieht ihre Kreise: "Immer mehr Kunden verzögern gern mal die Zahlungen mit recht fadenscheidigen Gründen", berichtet Maler- und Lackierermeister Rainer Braun aus Hannover. Das könne schnell zu Lasten der Liquidität gehen, warnt der Unternehmer. Darum begrüßt Braun die neuen Regeln zur Umsatzsteuer. Denn wer nicht mehr als 500.000 Euro Umsatz im Jahr macht, muss ab 1. Juli die Umsatzsteuer erst abführen, wenn der Kunde bezahlt hat. Bisher lag die Grenze in den alten Bundesländern bei 250.000 Euro. Alle anderen müssen jedoch auch weiter Umsatzsteuer abführen, wenn die Rechnung geschrieben ist - egal ob der Kunde schon gezahlt hat. Der Staat nennt das "Soll-Besteuerung" - Braun nennt es den "Schwarzen Peter", denn den Fiskus interessiert nicht, wie ein Handwerker an sein Geld kommt.

Und wie sind Ihre Erfahrungen?

Greifen die Kunden wieder verstärkt in die Trickkiste, um Rechnungen möglichst spät zu bezahlen? Wie reagieren Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.

(jw)

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