Zahlungsmoral im Baugewerbe: Hier ließen sich Betriebe im Schnitt 14 Tage Zeit, um Rechnungen zu begleichen.
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Creditreform: So hat sich die Zahlungsmoral verschlechtert

Deutsche Unternehmen hatten zuletzt eine deutlich schlechtere Zahlungsmoral. In diesen Bundesländern und Branchen lassen sich Betriebe besonders viel Zeit.

10,5 Tage – so viel Zahlungsverzug mussten deutsche Unternehmen bei B2B-Geschäften im dritten Quartal 2022 durchschnittlich hinnehmen. Das meldet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Im dritten Quartal 2021 lag er noch bei 9,4 Tagen.

„Trotz Corona haben die Unternehmen in den letzten zwei Jahren verlässlich und relativ pünktlich ihre Rechnungen bezahlt“, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform. Nun entwickle sich die Zahlungsmoral „zunehmend negativ“, während die Zahlen bei den Insolvenzen, der Überschuldung und dem Arbeitsmarkt weiter positiv seien. Die Wirtschaftsauskunftei geht davon aus, „dass die Liquidität vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sukzessive aufgezehrt wird.“

Sie wagt allerdings keine Prognose, in welche Richtung sich das Zahlungsverhalten entwickeln wird. Das liege daran, dass es aktuell nicht nur Unternehmen gebe, die sehr unter den derzeitigen Bedingungen leiden. Es gebe auch viele, „die sehr gut durch den harten Winter kommen“.

Zwischen den einzelnen Branchen gibt es deutliche Unterschiede bei der Zahlungsmoral, wie die Zahlen der Creditreform zeigen. Im Baugewerbe zahlen die Unternehmen demnach mit Abstand am schlechtesten. Deren Zahlungsverzug hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,4 Tage verschlechtert, sodass sie jetzt im Schnitt auf 14 Tage kommen.

Auch zwischen den Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede bei der Zahlungsmoral. Branchenübergreifend zahlten Betriebe in Bayern  am schnellsten (8,9 Tage). Am anderen Ende der Skala rangiert Nordrhein-Westfalen mit 12,3 Tagen.

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