Die explodierenden Spritpreise können Betriebe nicht alleine auffangen, warnt das Handwerk.
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Politik und Gesellschaft

Energiekosten: Maßnahmen genügen nicht

Bei den Energiekosten lasse die Bundesregierung kleine und mittlere Betriebe „im Regen stehen“, warnt das Handwerk – und hat eigene Vorschläge.

Die von der Bundesregierung geplanten Maßnahmen zur Entlastung bei den Energiekosten sieht das Handwerk kritisch: Sie zielten vor allem auf eine Entlastung von Privathaushalten, sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). Kleine und mittlere Betriebe dürften nicht im Regen stehen gelassen werden, fordert Wollseifer. Denn die Handwerksbetriebe könnten die „enormen Preissprünge nicht allein auffangen“ und nicht vollständig an die Kunden weitergeben.

Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung sieht unter anderem vor:

  • Die Energiesteuer auf Kraftstoffe soll für drei Monate gesenkt werden: um 30 Cent pro Liter Benzin und 14 Cent beim Diesel.
  • Eine Energiepreispauschale von 300 Euro soll der Bund allen einkommensteuerpflichtigen Erwerbstätigen.  Die Pauschale ist allerdings einkommensteuerpflichtig . Das Geld erhalten Angestellte durch die Lohnabrechnung über die Arbeitgeber, Selbstständige durch eine einmalige Senkung der Einkommensteuer-Vorauszahlung.
  • Einmalzahlungen und Zuschüsse gibt es für Empfänger von Transferleistungen (100 Euro) und Familien (100 Euro je Kind)
  • Vergünstigte Tickets im öffentlichen Nahverkehr soll es für drei Monate geben.
  • Was ist aus Sicht des Handwerks nötig?

  • Wollseifer fordert, dass zusätzlich die Verbrauchssteuern bei Strom und Gas „auf die europäisch zulässigen Mindestsätze gesenkt und die CO2-Abgabe befristet ausgesetzt werden“.
  • Auch bei öffentlichen Aufträgen sieht Wollseifer Handlungsbedarf: „Besonders betroffenen energieintensiven Betrieben müssen zielgenaue direkte Hilfen gewährt werden, um einer Insolvenzwelle vorzubeugen.“
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