Die Schreinerei Dauwalter begann eigene Tische inklusive Gestell zu entwerfen, die endlich ihren Ansprüchen an Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit gewachsen waren.
Foto: Robert Dauwalter GmbH & Co. KG

Holzhelden

Mit eigener Produktserie durchgestartet

Wenn die Handelsware den eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird, muss ein eigenes Produkt her. Diese Schreiner zeigen, warum sich das lohnen kann.

  • Eigene Tischserie vom Handwerksbetrieb: Die Schreinerei Robert Dauwalter entwirft ihre eigenen Tische inklusive Gestell. Grund: Auf dem Markt fand der Betrieb nichts Zufriedenstellendes.
  • Inzwischen hat das Unternehmen sieben Modellfamilien entwickelt, zu denen jeweils mehrere Tische für unterschiedliche Zwecke gehören.
  • Ihre Tischgestelldesigns lassen die Schreiner exklusiv von einem Metallbaubetrieb fertigen.
  • Seit der Betrieb Kunden die eigenen Tischdesigns anbietet, habe er überhaupt nicht mehr auf zugekaufte Modelle zurückgreifen müssen.
  • Seinen Kunden immer die beste Lösung bieten zu wollen, kann Fluch und Segen zugleich sein. Segen, weil das große Engagement mit hoher Kundenzufriedenheit belohnt wird. Fluch, weil es für manche Bedürfnisse kein passendes Produkt gibt, das man guten Gewissens „die beste Lösung“ nennen kann. Wie man aus diesem Zwiespalt eine erfolgreiche eigene Produktserie entwickelt, zeigt die Schreinerei Robert Dauwalter aus Immenstaad am Bodensee. Der Innungsbetrieb hat sich auf hochwertigen Innenausbau insbesondere für Hotel- und Restaurantbetriebe in der Bodenseeregion spezialisiert.

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    Eigene Tische schließen Marktlücke 

    Nicht selten umfassen die Aufträge auch Erneuerungen von Bistro-, Steh- und Esstischen in den Gastronomiebereichen. „Hier hatten wir immer wieder das Problem, dass uns die Auswahl der Tischgestelle auf dem Markt nicht zufriedengestellt hat“, sagt Inhaber Robert Dauwalter. Zum Beispiel waren die Tische häufig mit einer Fußplatte versehen. „Bei Benutzung treten die Gäste zwangsläufig darauf und so sieht sie schnell schmutzig aus. Dazu sammelt sich viel Schmutz unter der Platte, was die Reinigung des Raums erschwert“, erklärt der Schreinermeister.

    Die Lösung der Schreinerei Dauwalter: Sie begann eigene Tische inklusive Gestell zu entwerfen, die ihren Ansprüchen an Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit gewachsen waren. Wichtige Entwicklungskriterien: die Tischbeine sollten die Gäste beim Sitzen nicht behindern, das Design sollte ohne schmutzanfällige Platte auskommen und die Tische sollten unebene Untergründe leicht ausgleichen können. Für letztere Funktion sorgen etwa Edelstahl-Fußversteller mit Feingewinde, die sich leicht justieren lassen und nicht rosten, erklärt Dauwalter.

    Sieben Modellfamilien, weitere in Arbeit

    Foto: Robert Dauwalter GmbH & Co. KG Eigene Tischserie der Schreinerei Robert Dauwalter. Nicht selten umfassen die Aufträge des Betriebs Erneuerungen von Bistro-, Steh- und Esstischen in Gastronomiebereichen.
    Foto: Robert Dauwalter GmbH & Co. KG Zu jeder Modellfamilie der Schreiner gehören drei Arten von Tischen verschiedener Höhen zwischen 75 und 115 Zentimeter.
    Foto: Robert Dauwalter GmbH & Co. KG Wichtige Entwicklungskriterien: die Tischbeine sollten die Gäste beim Sitzen nicht behindern, das Design sollte ohne schmutzanfällige Platte auskommen und die Tische sollten unebene Untergründe leicht ausgleichen können.

    Die ersten Gestelle aus eigener Entwicklung kamen bei Kunden so gut an, dass die Schreiner ihr Programm erweiterten und ihr Repertoire an neuen Modellen stetig ausbauten. Daraus sind bis jetzt sieben Modellfamilien mit Namen wie Sven, Tina und Joni entstanden – allesamt nach Mitarbeitern des Betriebs benannt. Zu jeder Familie gehören drei Arten von Tischen verschiedener Höhen zwischen 75 und 115 Zentimeter, wodurch sie in einheitlicher Optik Nutzungen etwa als Esstische, Bistrotische und Stehtische abdecken. „Vom Tisch für zwei bis zehn Personen ist alles dabei – und natürlicher erfüllen wir Sonderwünsche jeglicher Art“, sagt Dauwalter.

    Wo immer ein Kundenprojekt neue Tische vorsieht, bieten die Schreiner ihre eigenen Tischdesigns an. Mit Erfolg: „Seit wir damit vor sieben Jahren starteten haben wir keine zugekauften Modelle mehr verwendet“, betont der Unternehmer. Wahlweise setzt der Betrieb als Tischplatte Vollkunststoffplatten, zum Beispiel in Stein- oder Holzoptik im Außenbereich ein; drinnen kämen häufig Massivholz oder Dickfurnier mit Einleimer zum Einsatz. Die Gestelle seiner Designs lässt das Unternehmen exklusiv von einem Metallbaubetrieb herstellen. Sie werden von den Schreinern in Wunschfarbe lackiert. Für die Nutzung im Außenbereich erhalten sie zuvor eine Zinkpulverbeschichtung.

    Künftig vereinfachte Kontaktaufnahme

    Immer wieder werde das Unternehmen von Gästen seiner Gewerbekunden kontaktiert, die so einen Tisch auch privat wünschen. Denen vereinfacht Dauwalter die Kontaktaufnahme künftig. „Wir wollen Tafeln an den Tischen anbringen, die Interessenten helfen uns zu finden“, sagt er. Und zwei neue Designs hat der Betrieb auch schon wieder in Arbeit. „Inzwischen ist das fast zum Hobby geworden“, verrät der Chef.

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