Foto: Dario Lo Presti - stock.adobe.com

Digitalisierung + IT

Lahme Leitung: Hälfte der Betriebe hat langsames Netz

Wirtschaftlich Spitzenreiter, aber bei der Breitband-Verfügbarkeit nur EU-Mittelmaß: Gerade mal jedes zweite Unternehmen hierzulande hat schnelles Internet.

Wirtschaftsnation Deutschland! Exportweltmeister mit dem größten Bruttoinlandsprodukt Europas. Dieser Erfolg ist der Erfolg der deutschen Unternehmen. Sie erwirtschaften den Wohlstand der Republik, beschäftigen Mitarbeiter und generieren hunderte Milliarden Euro Steuereinnahmen.

Im Gegenzug sollte der Staat für ausreichende Infrastruktur sorgen. Wie gut ist ihm das beim Breitbandausbau – dem Grundstein für digitalen Erfolg in der Wirtschaft – gelungen? Die Antwort gibt das Statistische Bundesamt (Destatis): „Etwa die Hälfte (51 %) aller deutschen Unternehmen mit Zugang zum Internet und mindestens 10 Beschäftigten verfügte im Jahr 2018 über einen schnellen Internetanschluss.“

Heißt: 49 Prozent dieser Unternehmen müssen auf schnelles Internet verzichten! Deutschland konnte sich bei der Breitbandversorgung 2018 zwar um neun Prozent steigern, liegt aktuell dennoch nur knapp über dem EU-Durchschnitt von 48 Prozent. Von der Breitbandversorgung in Schweden, Dänemark (je 75 Prozent) und den Niederlanden (70 Prozent) ist die Bundesrepublik noch weit entfernt.

Übrigens: „Schneller Internetanschluss“ heißt in der Erhebung eine „vertraglich vereinbarte Datenübertragungsrate von mindestens 30 Megabit pro Sekunde“. Die Breitbandrealität sieht in Deutschland jedoch wesentlich schlechter aus, als es Verträge vermuten lassen: Laut Bundesnetzagentur wurde 2018 bei nur 12 Prozent aller Internetnutzer die vertraglich vereinbarte maximale Datenübertragungsrate erreicht. 71,6 Prozent bekommen immerhin über die Hälfte der vereinbarten Internetgeschwindigkeit.

Auch interessant:

Das könnte Ihnen auch gefallen: