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Foto: handwerk.com

Kunden wollen Menschen sehen

Keine Angst vorm eigenen Foto!

Ihre Flyer und Ihre Website wirken bleischwer, lustlos, starr? Setzen Sie auf exzellente Fotos, damit Ihre Kunden sich ein Bild von Ihnen machen können! Tipps für gelungene Hingucker, die auch für Kamerascheue funktionieren.

Natürlich könnten Sie den Unterhaltungswert Ihrer Website auch mit Schnappschüssen Ihrer letzten Betriebsfeier steigern. Aber wäre das die richtige Botschaft? Wir empfehlen Ihnen, sich als Profis in Ihrem Gewerk von Profis aus dem Fotografenhandwerk in Szene setzen zu lassen.

Denn wer Sie nicht kennt, will wissen, mit wem er es zu tun hat, nachdem Google oder Ihre Zeitungsannonce ihn auf Ihre Seite gespült hat.

Kosten und Nutzen
Vielleicht haben Sie auch schon gestaunt, als ein Fotograf Ihnen seine Preise vorgelegt hat. Hinter einem teuer anmutenden Tageshonorar stecken de facto drei Tage Arbeit, rechnet Fotografenmeister Roland Schneider vor. 

  • Ein Tag Vorbereitung, um statt Hobbyknipserei ein Konzept für überzeugende Fotostrecken zu entwickeln, die das transportieren, was Ihnen wichtig ist.
    Dafür muss sich der Fotograf ein Bild Ihrer Firma, Ihrer Firmenphilosophie und der fotografischen Rahmenbedingungen (Licht, Betriebsgelände, Motive) machen. Im Zweifel schlägt er Ihnen geeignetere Orte für Fotoaufnahmen vor. 
  • Ein Tag Fotoshooting. Aufgabe des Fotografen ist es, für passendes Licht zu sorgen, Störendes beiseitezuschaffen und alle Beteiligten in Fotolaune zu bringen. Erst dann kommen die Aufnahmen.
  • Ein Tag Nachbereitung. Welches sind die besten Bilder? Was lässt sich am Bildschirm optimieren? Mit Auswahl, digitaler Nachbearbeitung und Absprache mit Ihnen ist der Fotograf einen weiteren Tag beschäftigt.

Professionelle Fotografie mag auf den ersten Blick zwar teuer erscheinen. Doch in der Regel kommen gelungene Fotos etwa fünf Jahre lang zum Einsatz. Langfristig kann sich also auch ein als hoch empfundenes Fotografenhonorar rechnen.  

Ihr Nutzen sind originelle Fotos, die glaubwürdig sind. Denn Alternativen wie Agenturfotos sind ebenso hübsch wie austauschbar. Oder passt das gerne für Websites verwendete Motiv einer makellosen Call-Center-Agentin tatsächlich gut zu den Kontaktdaten Ihres Betriebs? 

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So kommen Sie an den passenden Fotografen!

Die Fotos von Ihnen als Chef und von Ihren Mitarbeitern sollen Kunden überzeugen und für Sie einnehmen. Damit der Funken überspringt, brauchen Sie einen Fotografen, der auf Menschen spezialisiert ist. "Es geht um emotionale Bilder, die den Betrieb sympathisch darstellen", sagt Schneider.

Schauen Sie zunächst im Netz, welche Stile Sie überzeugen. Schauen Sie auch, was Ihre Kollegen bundesweit machen. Wenn Sie bereits eine Auswahl möglicher Fotografen haben, klicken Sie sich durch deren Referenzfotos.

Jemand, der perfekte Produktfotos macht, ist nicht unbedingt ein Spezialist für Porträtfotografie. Suchen Sie nach einem Fotografen, der überzeugende Aufnahmen von Menschen macht. Wirken diese Fotos sympathisch auf Sie? Dann vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl!

Mit diesen Farben liegen Sie richtig!
Das Karohemd vom letzten Fototermin hat modisch nicht einmal ein Jahr überlebt? Das muss nicht sein. Wenn nicht gerade Ihre Berufsbekleidung die Farbpalette bestimmt, liegen Sie mit dezenten Farben richtig. Denn so stehen Ihr Gesicht und Ihre Ausstrahlung im Vordergrund, nicht die Mode.

 Bewährt sind

  • unifarbene Hemden, besonders Pastelltöne
  • dezente Farbakzente mithilfe von Krawatten oder Tüchern
  • frische Klamotten, ziehen Sie sich ruhig erst kurz vor dem Fototermin um

 Vorsicht bei kleinen Mustern. Das kann später auf dem Foto zu einem seltsamen Schimmer führen.

Weiße oder helle Hintergründe bieten sich übrigens grundsätzlich an, wenn es um Werbematerialien geht. Sie lassen sich auf Websites ebenso gut einbauen wie in Broschüren und Ähnlichem.  

Darüber hinaus wirken helle Bilder nicht nur freundlich. "Die Farbe Weiß wird auch mit Kompetenz verbunden", sagt Schneider.  

Ein Beispiel für eine helle und freundliche Seite, die Mitarbeiter ins Zentrum rückt? Besuchen Sie mal die Seite des Installationsunternehmens ebm aus Osnabrück.

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Der passende Zeitpunkt fürs Fotoshooting

Auf Fotos machen sich ausgeschlafene und ausgeruhte Menschen am besten.

Legen Sie Ihren Fototermin darum nach Möglichkeit auf den Vormittag. Ein paar Stunden nach dem Aufstehen sind Sie nicht nur leistungsfähiger, sondern auch optisch am besten abzulichten.

Halten Sie sich die Stunden vor dem Fototermin möglichst stressfrei. Genießen Sie ein gutes Frühstück, nehmen Sie sich Zeit für ein paar Standardaufgaben.

Nachmittags wirken viele Menschen je nachdem, was tagsüber angefallen ist, angespannter.

Der passende Ort

Ihre Geschäftsräume? Menschen an Ihrem Arbeitsplatz zu zeigen, ist für Betrachter interessanter als klassische Studioaufnahmen. Wenn Sie Fotos auf Ihrem Betriebsgelände wünschen, geben Sie dem Fotografen die Möglichkeit, sich vorab dort umzuschauen. Ihr Gelände und Ihr Büro verraten ihm, worauf Sie offensichtlich Wert legen.

Das Ambiente Ihrer Kunden? Was genau Ihr Arbeitsplatz ist, variiert manchmal von Auftrag zu Auftrag. Wichtiger als Ihre Werkstatt mögen die Räume Ihrer Kunden sein. Überlegen Sie sich, welches Ambiente Ihre Kunden am ehesten anspricht und womit Sie sich positionieren wollen.

Falls Sie als Handwerker edle Innenräume gestalten, sollten Sie das auch in Bildern vermitteln. Besprechen Sie mit Ihrem Fotografen, worauf es ankommt.

Alternativvorschläge vom Fotografen? Ist die Botschaft klar, kann Ihr Fotograf meistens eine Reihe von Orten vorschlagen, mit deren Besonderheiten er bereits gut vertraut ist.

Modern wirken Großstadtkulissen wie die Kuppel des Berliner Reichstags. Gediegen kann aber auch eine entsprechend eingerichtete Altbauwohnung mit hohen Fenstern sein.

Außenaufnahmen? Aufnahmen im Freien haben den Vorteil, dass der Fotograf sich ab und zu auch weit entfernen kann. So können Sie sich auch mal unbeobachtet fühlen und einen viel gelösteren Eindruck vermitteln.

Für Dachdecker bietet es sich natürlich an, raus aufs Dach zu gehen. Sprechen Sie mit Ihrem Fotografen ab, was Sie machen, wenn es regnet. Arbeit bei Wind und Wetter kann eine markige Fotoaussage sein. Im Gesamteindruck können düstere Fotos aber auch den Gesamteindruck Ihrer Website eintrüben.

Die Seite wellness-juist.de zeigt, was Außenaufnahmen und außergewöhnliche Orte leisten können. "Weg vom Klischee, hin zum Besonderen", das empfiehlt auch Roland Schneider.

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Setzen Sie auf Ihre Stärken

Wenigen Handwerkern ist bewusst, dass Sie das Potenzial haben, für Fotografen echte Lieblingskunden zu sein. Denn wer mit den Händen arbeitet, wer an ungewöhnlichen Orten tätig ist, bietet spannende, außergewöhnliche Motive und damit auch Herausforderungen für Fotografen.

Genau wie bei Ihnen sind Lieblingsprojekte auch für einen Fotografen nicht zwingend die einträglichsten. Es sind diejenigen, mit denen er sich auf besondere Art und Weise positioniert.

Je kreativer Sie sind, desto kreativer kann auch Ihr Fotograf sein. Und setzen Sie auf Ihre Stärken. Wenn Sie als Gebäudereiniger in Kürze das auffälligste Gebäude der Stadt reinigen oder wenn Sie als Tortenbäcker im Mai die schönsten Torten fertigen, dann legen Sie auch Ihren Fototermin entsprechend.

Sie sind betriebsblind, ein Außenstehender nicht
"Oft legen Kunden besonderen Wert auf Details wie eine teure Ausrüstung. Bei Malern sind das die besten Spritzen, bei Tischlern die Hightech-Maschinen", berichtet Schneider. Der Haken daran: Für Fachfremde sind diese Besonderheiten selten auf den ersten Blick erkennbar.

Tipp: Drücken Sie wichtige Informationen in guten Texten aus. Bei den Fotos kommt es weniger auf die Details als auf die Grundaussage an.

Sagen Sie Ihrem Fotografen worauf Sie Wert legen (Modernität, Sorgfalt, sauberes Auftreten) und lassen Sie ihm die Freiheit, diese Botschaft umzusetzen.

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Das Fotoshooting

Zeit
Weder Sie noch Ihre Mitarbeiter sind Topmodels. Es ist normal, wenn es 30 bis 50 Fotos braucht, bis der Fotograf Sie zu seiner Zufriedenheit abgelichtet hat. Pro Person können Sie pauschal mit einer halben bis dreiviertel Stunde Fotozeit rechnen.

Leistungsdruck
Machen Sie sich klar, dass der Druck, ein gutes Foto zu machen, beim Fotografen liegt und nicht bei Ihnen. Bauen Sie Vertrauen auf und lassen Sie beim Fototermin selbst die Verantwortung für Ihre Außendarstellung los. Je wohler Sie sich persönlich und in Anwesenheit des Fotografen fühlen, desto besser gelingen die Aufnahmen.

Etwas in der Hand haben
Aufnahmen in Ihrem vertrauten Umfeld bieten Heimvorteil. Noch ein Tipp: Nehmen Sie etwas in die Hand, das mit Ihrer Arbeit zu tun hat. Ein Werkzeug, ein Telefon, einen Schaltplan. So sind Sie beschäftigt mit etwas, das Ihnen natürlicher vorkommt als für die Kamera zu posieren.

Stimmung und Schönheit
Häufig arbeiten Fotografen mit Visagistinnen zusammen. Glänzende Nasen, ein Rasurschnitt oder bei Frauen übertriebenes Make-up – solchen Schönheitsfehlern kommen diese Profis schnell bei.

Wenn Sie gleich alle Mitarbeiter fotografieren lassen, können Sie auf ein weiteres Plus setzen. "Wenn eine Visagistin im Raum ist, sind gleich alle gut drauf, man scherzt miteinander und es hebt die Stimmung, so umgarnt zu werden", berichtet Schneider. Außerdem führt Ihre Präsenz automatisch dazu, dass alle das Shooting ernst nehmen.

Fazit: Eine Visagistin ist gut fürs Ergebnis, die Kosten liegen bei etwa 250 Euro für einen Arbeitseinsatz von etwa einem halben Tag.  

Seien Sie großzügig mit Ihrem Abbild
Trotz allem kommen Ihnen Aufnahmen von sich weiterhin komisch vor? Das ist verständlich, denn von sich selbst kennt jeder nur das Spiegelbild. Und das ist eine verzerrte Wahrnehmung.

Ähnlich ergeht es allen, die zum ersten Mal Tonaufnahmen von sich hören. Der Fotograf produziert ein echtes Bild von Ihnen. Und das passt nicht nur ihm, es entspricht auch dem Bild, das die meisten anderen Menschen sich von Ihnen machen können.

Vertrauen Sie im Zweifel auf Ihr Geschick, nicht nur gute Mitarbeiter sondern auch starke Dienstleister auszuwählen.

 Weitere Infos auf handwerk.com

  (kö)

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