Nils Henkel, Marketing Manager bei Sevic, will mit dem elektrischen Klein-Transporter V500e im „Last Mile“-Segment durchstarten.
Foto: Christian Frederik Merten
Nils Henkel, Marketing Manager bei Sevic, will mit dem elektrischen Klein-Transporter V500e im „Last Mile“-Segment durchstarten.

Inhaltsverzeichnis

Elektrischer Klein-Transporter

Sevic V500e: Mini, aber flexibel

V500e heißt das erste Produkt von Sevic. Was kann der elektrische Klein-Transporter und wie planen die Bochumer ihren Start in den Markt?

Die letzte Meile wird elektrisch, und das nicht nur mit konventionellen Elektro-Transportern. Sie denken jetzt an E-Cargobikes? Richtig, die sind auch eine Lösung, aber um sie soll es an dieser Stelle nicht gehen. Denn wir sprechen jetzt von einem kleinen Elektro-Transporter der Klasse L7e-CU, dem Sevic V500e. Damit ist der Sevic rechtlich gesehen kein Auto, sondern – Achtung! Behördendeutsch! – ein schweres Vierradmobil zur Güterbeförderung.

Dass er ein Nutzfahrzeug ist, sieht man dem Sevic natürlich auf dem ersten Blick an. Wenn auch ein kleines: Der Frontlenker misst – jeweils ohne Aufbauten – in der Länge glatte 3,70 Meter und zählt mit 1,60 Metern Breite inklusive Spiegel auch zu den schmalen Vertretern nicht nur unter den Nutzfahrzeugen und Transportern.

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Sevic-Hauptzielgruppen im urbanen Raum

Sevic befindet sich derzeit noch in der Markteintrittsphase, erst seit April laufen die ersten Modelle von den Bändern in Bulgarien. Dementsprechend befindet sich auch das Vertriebsnetz noch im Aufbau. Bislang erfolgt der Vertrieb ausschließlich direkt, und das soll laut Sevic-Marketing-Manager Nils Henkel zumindest für Großflotten auch so bleiben. Darüber hinaus will man in Deutschland aber auch mit 20 großen Händlergruppen zusammenarbeiten, die sich mit deutlich mehr Standorten vor allem in urbanen Ballungsgebieten um Vertrieb und Service des V500e kümmern sollen. Bei Wartung und Reparatur betreuen den Elektro-Transporter schon heute außerdem die die Werkstattexperten von Global Automotive Service (GAS).

Auf den urbanen Raum will Sevic sein Vertriebsnetz auch deshalb fokussieren, weil das Unternehmen dort seine Hauptzielgruppen verortet. Vor allem für die Touren auf der letzten Meile, der Last Mile, ist der kleine Elektro-Transporter gedacht und soll deshalb insbesondere KEP-Dienstleister, Lieferdienste jeglicher Art oder auch Facility Manager ansprechen. Darüber hinaus sieht Sevic aber auch Handwerksbetriebe als wichtige V500e-Zielgruppe, und auch individuelle Konzepte wie mobile Kaffeebars oder fahrbare Reklametafeln seien umsetzbar.

Koffer oder Pritsche für den Sevic V500e

Wobei man beim Thema Individualität schnell auch bei den Aufbauten ist. Denn die sind essenzieller Bestandteil des Sevic-Konzepts, läuft der serienmäßig doch ausschließlich als Plattform vom Band. Dort, in der Plattform, verbaut Sevic auch die Akkus des kleinen Elektro-Transporters. Und auf die Plattform lassen sich die jeweiligen Aufbauten aufsetzen – auch schnell und einfach per Gabelstapler, was einen späteren Aufbautausch vereinfacht.

Koffer und Pritsche sind bei Sevic im Angebot, die lassen sich dann allerdings noch weiter den Kundenwünschen anpassen. So gibt es den Koffer mit Schiebe- oder Klapptüren und auch mit Rollrollo, wobei sich Türen und Rollos hinten und an beiden Kofferseiten einbauen lassen. Auch die Pritsche ist schon standardmäßig in verschiedenen Varianten konfigurierbar: So gibt es den Sevic als Standard-Pritsche oder als Pritsche mit Leitergestell, aber auch eine Flachpritsche oder ein Pritsche mit Leitergestell oder ein Laubsammler stehen im Prospekt. Und auch Kühlkoffer und komplett individualisierbare Kofferaufbauten sind möglich. So plant Sevic für den V500e beispielsweise noch 2023 einen zusammen mit Würth entwickelten Handwerker-Koffer, dessen Basis mit vorgeschnürten Branchenpaketen zum Beispiel für Sanitär-Fachbetriebe oder Elektriker individualisierbar sein soll.

Zwei Akkugrößen für den Sevic V500e

Aber zurück zu den Basics: In einer Standardlänge, aber in zwei Varianten liefert Sevic den V500e aus. Und die beziehen sich in erster Linie auf den Akku: Kunden haben die Wahl zwischen einem 16,5 kWh oder 33,0 kWh großen Akku (jeweils Nettokapazität). Der Strom reicht dann für 150 oder 300 Kilometer Fahrt (nach Motorrad-Zyklus WMTC), Unterschiede gibt es aber auch bei der Zuladung: Maximal 666 Kilogramm sind beim kleinen, bis zu 576 Kilogramm beim großen Akku. Auf höchstens Tempo 80 beschleunigt der knapp 21 PS starke Motor den Sevic V500e, damit ist der kleine Elektro-Transporter sogar autobahntauglich.

24.900 Euro kostet der V500e mit kleinem Akku, 29.500 Euro mit der großen Batterie (alle Preise netto zzgl. USt.). Dann trägt der kleine Elektro-Transporter aber noch keinen Aufbau. Eine Pritsche gibt es ab 3.100 Euro, einen Koffer ab 5.100 Euro. Geladen wird mit 3,3 kW oder 9,9 kW. Der kleine Akku ist in sechs bis sieben Stunden (3,3 kW) beziehungsweise zweieinhalb Stunden (9,9 kW) gefüllt, der große in 12 bis 14 Stunden (3,3 kW) oder fünf Stunden (9,9 kW). Bidirektionales Laden, zum Beispiel zum Speisen von Maschinen auf der Baustelle, ist derzeit aber noch nicht möglich.

Full-Service-Leasing für Sevic geplant

Neben dem Fahrzeugkauf lässt sich der V500e heute schon über Peac Solutions leasen. Ein Full-Service-Leasing gibt es allerdings noch nicht. Dafür sei man mit verschiedenen Finanzdienstleistern im Gespräch, so Henkel. Ein Ergebnis sei im Verlauf des Jahres 2024 zu erwarten. Zwei Jahre Fahrzeuggarantie gewährt Sevic auf den V500e, auch auf den Akku sind es zwei Jahre. Allerdings garantiert Sevic keinen State of Health, also eine Mindestkapazität bis zum Ende der Garantiezeit.

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