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Work-Life-Balance

So machen Sie Erfolgskiller in Ihrem Kopf unschädlich

Ich kann das nicht, das schaff ich nicht, das klappt nie: Negative Glaubenssätze blockieren Glück und Erfolg. So werden Sie sie los.

  • Negative Glaubenssätze sitzen tief im Unterbewusstsein und prägen unser Selbstbild. Oft stammen sie noch aus der Kindheit.
  • Weil wir sie kaum bewusst wahrnehmen, ist es schwer, ihnen auf die Spur zu kommen.
  • Als erster Schritt hilft es, sein eigenes Denken zu beobachten: Welche Gedanken kommen Ihnen in den Kopf, wenn Sie an eine Herausforderung denken?
  • Sind die negativen Glaubenssätze enttarnt, können Sie sie bewusst verändern, indem Sie sich auf positive Erfahrungen und Erlebnisse konzentrieren.

Ich bin unorganisiert, ich schaffe das nicht, ich habe immer Pech – negative Glaubenssätze wie diese stehen einem glücklichen und erfolgreichen Leben im Weg. Eva Knoche, Coach und Beraterin mit dem Schwerpunkt Stressbewältigung und Resilienz, erklärt, wie man diese Erfolgskiller im eigenen Leben aufspürt und sie aus dem Weg räumt.

Was sind negative Glaubenssätze und warum funktionieren sie?

Redewendungen, Sprüche von Eltern oder Lehrern, eigene Erfahrungen: Die Quellen von negativen Glaubenssätzen sind vielfältig. „Vielleicht haben die Eltern ständig gesagt, es werde einem im Lebens nichts geschenkt“, nennt Eva Knoche ein Beispiel. Oder ein Lehrer hat gemeckert: „Du lernst es eh nicht!“ Stand man beim Sportunterricht, als die Mannschaften gewählt wurden, vielleicht immer noch als Letzter da und dachte: „Ich kann das eben nicht!“?

„Das Fatale an diesen negativen Sätzen und Erfahrungen ist, dass wir sie ins Unterbewusstsein aufnehmen und sie als Tatsachen akzeptieren – obwohl es sich ja lediglich um Gedanken und Erinnerungen handelt“, sagt Knoche. Sie werden nicht mehr hinterfragt, sondern sind Teil des Selbstbildes. Und sie stehen einem im Weg: Wer innerlich davon überzeugt ist, nichts zu können und ein Pechvogel zu sein, blockiert sich selbst.

Verstärkt werden diese Überzeugungen ärgerlicherweise durch unser Gehirn, erläutert Knoche. Es neige dazu, kritisch zu sein, und es bewege sich gern auf gewohnten Wegen. „Wenn das Denken auf Autopilot läuft, werden in vergleichbaren Situationen immer die gleichen Gedanken abgespielt.“ Ein Beispiel: Ein Firmeninhaber ist davon überzeugt, kein gutes Händchen für den Umgang mit Personal zu haben. Steht nun ein Gespräch, eine Feierlichkeit oder vielleicht auch nur ein gemeinsamer Grillabend an, löst dies automatisch die negativen Glaubenssätze aus.

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Wie erkenne ich meine eigenen negativen Glaubenssätze?

„Das schwierigste ist, die negativen Überzeugungen zu erkennen, so tief sind sie im Unterbewusstsein vergraben“, sagt Eva Knoche. Um sie aufzuspüren, helfe es, die Komfortzone zu verlassen und sich eine herausfordernde neue Situation vorzustellen. Das kann – um im Beispiel zu bleiben – ein Personalgespräch sein. „Dann versucht man, sich die Gedanken, die aufkommen, bewusst zu machen“, erklärt Knoche die Übung. Sind sie zuversichtlich und positiv oder eher negativ und hemmend?

„Eine andere Übung ist, sich zu fragen, in welchen Teilen seines Lebens man sich blockiert fühlt und auch hier den Gedanken nachzuspüren“, erklärt die Beraterin. „Was denke ich eigentlich spontan über diesen bestimmten Lebensbereich? Welche Wörter kommen mir in den Sinn?“

Das Aufspüren der negativen Glaubenssätze ist laut Knoche schon der wichtigste Schritt, um mit ihnen fertig zu werden. „Denn wenn sie erstmal erkannt sind, kann man sie ändern.“

Die gute Botschaft zum Thema negative Glaubenssätze lautet: Es handelt sich nur um Gedanken und nicht um Tatsachen. „Es ist nicht einfach, sie zu verändern, weil sie so tief sitzen“, räumt Eva Knoche ein. Aber es ist möglich.

Vier Tipps: So entkommen Sie den Erfolgskillern

1. Sagen Sie Stopp

Sie merken, dass sich Ihr Gehirn vor einer Herausforderung schon wieder aufs Scheitern vorbereitet. „Sagen Sie innerlich Stopp“, rät Eva Knoche. So haben Sie als ersten Schritt den Glaubenssatz durchbrochen. Eine Möglichkeit kann Humor sein. Um beim Beispiel Personal zu bleiben – noch haben Sie ja Mitarbeiter, so schlimm können Sie also nicht sein.

2. Nehmen Sie positive Erinnerungen bewusst wahr

Sie nehmen sich einen Ihrer Erfolgskiller bewusst vor: „Ich kann nicht gut mit meinen Mitarbeitern reden.“ „Nun suchen Sie ganz bewusst nach Beispielen in Ihrer Erinnerung, wo die Dinge gut gelaufen sind“, sagt Eva Knoche. Es wird sich etwas finden.

3. Sammeln Sie positive Gedanken

Nehmen Sie sich abends ein paar Minuten Zeit und machen Sie sich bewusst, was an diesem Tag gut gelaufen ist. „Sammeln Sie immer drei Punkte, die Sie tagsüber gut gemacht haben“, empfiehlt Knoche.

4. Konzentrieren Sie sich auf die Zukunft

„Negative Glaubenssätze beziehen sich auf die Vergangenheit“, erklärt die Beraterin. „Mit der Zukunft haben sie nichts zu tun.“ Was also in der Vergangenheit vielleicht richtig gewesen ist, muss deshalb für die Zukunft nicht stimmen. „Man muss vom Denken ins Handeln kommen“, betont Knoche. „Also einfach machen.“

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