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Strategie

Vertretung für den Chef: So finden Sie Ihre Nummer Zwei!

Ein „zweiter Mann“, der neben dem Chef Verantwortung übernimmt: Vertretung geht auch in Kleinstbetrieben, sagt handwerk.com-Autor Klaus Steinseifer.

Auf einen Blick:

  • Auch Kleinstbetriebe mit fünf oder weniger Mitarbeitern brauchen einen „zweiten Mann“, der neben dem Chef Verantwortung übernimmt.
  • Ob jemand aus dem Team dafür infrage kommt, erkennen Sie an seinem Verhalten und den richtigen Fragen.
  • Investieren müssen Sie in seine Qualifikation, damit er seine Aufgaben bewältigen kann.
  • Und dann müssen Sie dafür sorgen, dass er sich positioniert und vom Team akzeptiert wird.

Kann es eine verantwortliche Nummer Zwei im Unternehmen geben, eine Vertretung für den Chef in einem Betrieb mit fünf oder weniger Mitarbeitern? Es muss sie geben, denn jeder Unternehmenskapitän braucht den zweiten Mann, die zweite Frau im Betrieb! Denn was passiert, wenn Sie ausfallen oder Urlaub machen? Wer führt in dieser Zeit Ihre Geschäfte in Ihrem Sinne weiter?

So bauen Sie einen Mitarbeiter zur Nummer Zwei auf, auf den Sie sich verlassen können, wenn Sie einmal nicht im Unternehmen sind:

Sind Sie bereit, Verantwortung abzugeben?

Vor ungefähr zwei Jahren meldete sich bei mir ein Dachdeckermeister, der in seinem Unternehmen dringend den zweiten Mann brauchte, um frei zu werden für mehr unternehmerisches Denken, mehr Freizeit und mehr Familie.

Diesem Unternehmer, der jeden Tag vor Ort mitgearbeitet hat, musste ich erst einmal klarmachen, dass er es zulassen muss, andere Menschen Entscheidungen treffen zu lassen.

Wie erkennen Sie den Richtigen?

Wenn Sie zulassen, dass auch Mitarbeiter verantwortlich handeln, werden Sie sehr schnell erkennen, wer sich aus Ihrem kleinen Team hervorhebt und vielleicht bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Führen Sie ein Gespräch mit diesem Menschen und stellen Sie ihm Fragen dazu:

  • Hast Du Interesse, mehr Verantwortung zu übernehmen?
  • Bist Du auch bereit, entsprechend mehr Zeit zu investieren?
  • Passt das in Deine Lebensplanung? Zieht deine Familie mit?
  • Du bist dann Vorgesetzter und nicht mehr Kollege und musst dann auch mal unangenehme Entscheidungen treffen. Bist Du dazu bereit?

Sie werden Ihre Antworten bekommen und jetzt gehen Sie die nächsten Schritte mit ihm.

Ohne Qualifizierung funktioniert Vertretung nicht!

Der Dachdeckermeister aus meinem Beispiel fand seinen „zweiten Mann“. Der von ihm auserkorene Mitarbeiter wurde von mir unternehmerisch und persönlich in Seminaren, Workshops und Einzelcoachings für seine neuen Aufgaben ausgebildet. Heute leitet er das Projektmanagement des Unternehmens mit allen notwendigen Vor- und Nachbearbeitungen komplett selbständig. Diese Einarbeitungsphase hat 18 Monate gedauert.

Das Team soll ihn auch akzeptieren!

Wer Verantwortung übernimmt, muss von den Kollegen akzeptiert werden. Sonst wird es nicht funktionieren. In dem Dachdecker-Betrieb aus dem Beispiel hat „Martin", so heißt der junge Dachdecker, seine Kollegen in kleinen Schritten während der Aus- und Weiterbildung mit seinem neuen Wissen überzeugt.

Mit jedem neuen Wissensschritt und seiner damit verbundenen persönlichen Entwicklung wurde er immer mehr vom gesamten Team anerkannt. Er hat sie überzeugt!

Heute wird Martin schon als „der“ Nachfolger im Unternehmen gehandelt.

Über Klaus Steinseifer: Zuerst Bankkaufmann und danach Maler- und Lackierermeister. Er übernahm das väterliche Unternehmen. 1989 startete sein Qualifizierungsunternehmen im Handwerk "Die Steinseifer-Seminare". Heute ist er als Seminarleiter, Referent, Berater und Autor im Handwerk und für Ihren unternehmerischen Erfolg zuständig. Seine Leidenschaft ist das Handwerk und als Praktiker weiß er genau, wo Sie der Schuh drückt und wie Sie mit ihm zusammen Ihre Veränderungswünsche Realität werden lassen. Mehr Infos unter www.steinseifer.com

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