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Digitalisierung + IT

10 starke Praxisbeispiele: So digitalisieren Handwerker

Eine neue Publikation zeigt zehn erfolgreiche Digitalisierungsprojekte von Handwerkern. Ein Beispiel: das digitale Werkzeugmanagement.

Auf einen Blick:

  • So gelingt Digitalisierung im Handwerk: Eine neue Publikation des Instituts für Technik der Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut zeigt 10 erfolgreiche Digitalisierungsprojekte von Handwerksbetrieben.
  • Die Praxisbeispiele sind ausführlich erläutert und folgen einer klaren Struktur mit vier inhaltlichen Schwerpunkten. Leser erfahren die Ausgangslage des Betriebs, seinen Weg der Digitalisierung, die Vorteile des abgeschlossenen Vorhabens sowie die Erfolgsfaktoren.
  • Zu den Best-Practice-Beispielen zählt auch ein digitales Werkzeugmanagement: Das hat das Unternehmen Eberle Bau eingeführt, um nicht länger Zeit mit der Suche von Arbeitsmitteln zu verschwenden.

Wie gelingt Digitalisierung im Handwerk? Und in welchen Bereichen helfen digitale Konzepte und Prozesse den Unternehmen? Eine ganz praxisnahe Sammlung erfolgreicher Digitalisierungsprojekte im Handwerk hat das Institut für Technik der Betriebsführung im Deutschen Handwerksinstitut (itb) zusammengestellt.

Beispiele erfolgreicher Digitalisierung im Handwerk

Die Publikation „Handwerksbetriebe auf dem Weg in die Arbeitswelt 4.0 – Praxisbeispiele zum Einsatz digitaler Technologien im Handwerk“ stellt zehn Handwerksbetriebe verschiedener Branchen aus Deutschland vor und beschreibt ihren Weg der Digitalisierung. Dabei werden nicht nur personelle Mittel- und Schwergewichte porträtiert – sechs der Unternehmen haben ganz handwerkstypische Betriebsgrößen zwischen 2 und 22 Mitarbeitern.

Pro Unternehmen werden die individuelle Ausgangssituation und die Digitalisierungsprozesse detailliert auf fünf Seiten beschrieben. Dabei wird stets auf vier zentrale inhaltliche Schwerpunkte eingegangen:

  • Herausforderung und Lage
  • Aktivitäten des Betriebs
  • Folgen des Digitalisierungsprojektes
  • Erfolgsfaktoren und Besonderheiten der Vorgehensweise

Best Practice: Nie wieder Werkzeug suchen

Einer der 10 vorgestellten Best-Practice-Betriebe ist die Otto Eberle GmbH & Co. KG aus dem rheinland-pfälzischen Landau. Das 19-Mitarbeiter starke Bauunternehmen sah sich mit einem Problem konfrontiert, das viele Betriebe beschäftigt: dem Fachkräftemangel.

Die Konkrete Ausgangslage: Das Unternehmen hat gut gefüllte Auftragsbücher, altersbedingt scheiden Mitarbeiter aus und die Suche nach Nachwuchskräften verläuft schleppend.

Mit gezielter Digitalisierung wollte das Unternehmen erreichen, effektiver zu arbeiten. Konkretes Ziel: Die Abläufe im Betrieb so zu gestalten, dass sie von weniger Mitarbeitern bewältigt werden können.

Bluetooth-Module verraten die Position des Werkzeugs

Um diesem Ziel näherzukommen hat Eberle Bau die wichtigsten Arbeitsabläufe im Betrieb definiert und bewertet, wie effizient sie abliefen. Dabei zeigte sich unter anderem, dass bei der Nutzung oder Pflege von Arbeitsmitteln wie Maschinen und Werkzeugen viel Zeit verloren ging. Das war beispielsweise dann der Fall, wenn benötigte Geräte nicht auffindbar waren und lange gesucht werden mussten.

Lösung: Das Unternehmen hat ein digitales Bestandsmanagement aufgebaut. Bluetooth-Module wurden an den Werkzeugen angebracht, über die sie mit der Software vernetzt werden konnten. Das erlaubt auch eine Standorterfassung der Geräte. Die Standortinformationen lassen sich speichern und per App abrufen.

Mit der Einführung der neuen Software kamen einige Veränderungen ins Unternehmen. Das birgt Konfliktpotenzial. Geschäftsführerin Heike Eberle hat sich daher bewusst Zeit genommen, auf Zweifel und Ängste jedes Mitarbeiters einfühlsam einzugehen.

Durch das intelligente Werkzeugmanagements hat das Unternehmen die volle Transparenz über seine Arbeitsmittel erhalten. Mitarbeiter können digital einsehen, ob etwa alle benötigten Geräte im Fahrzeug sind oder wo sie eine gesuchte Maschinen finden. Ist ein Werkzeug defekt, kann es über das System gemeldet werden und es lassen sich Wartungsintervalle und TÜV-Termine für jedes Werkzeug in der Software hinterlegen.

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