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Neue Mitarbeiter unter der Lupe

7 Warnsignale am Ende der Probezeit

Diese 7 Warnsignale sollten Sie beachten, bevor Sie sich für die Übernahme eines Mitarbeiters nach der Probezeit entscheiden!

Auf einen Blick:

  • Lernt jemand in der Probezeit nicht die wichtigsten Dinge nicht, ist fraglich, ob er das später besser schafft.
  • Wenn Sie Zweifel haben, hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl.
  • Achten Sie ihr Team. Passt der Neue nicht dazu, kann die Stimmung dauerhaft leiden.
  • Nur weil die Suche nach Ersatz mühsam ist, sollten Sie niemanden behalten, mit dem Sie nicht zufrieden sind.
  • Nutzen Sie unsere Checkliste, im Ihren Mitarbeiter einzuschätzen.

Zeigt ein neuer Mitarbeiter in der Probezeit große Schwächen, dann bleibt Ihnen nur die Kündigung.

Doch oft ist die Entscheidung nicht so einfach: Manches klappt gut, anderes nicht. Vielleicht wird es ja noch - oder doch nicht?

Entscheiden, nicht hoffen!

Machen Sie sich vor der Entscheidung klar: Drei Monate Probezeit sind genug. In dieser Zeit muss ein Mitarbeiter beweisen, was er kann und ob er ins Team passt. Die Zeit reicht auch Ihnen, um den Neuen richtig einzuschätzen. Darum sollten Sie bei den folgenden Warnsignalen ganz genau hinschauen:

Warnsignal Nr. 1: Sie haben Zweifel?

Wenn Sie Zweifel haben, dann hören Sie auf Ihre innere Stimme! Intuitiv werden Sie damit meistens richtig liegen. Das liegt auch daran, dass Sie den Neuen wegen dieser Zweifel künftig immer besonders kritisch beobachten würden. Keine gute Basis für eine Zusammenarbeit.

Warnsignal Nr. 2: Sie sind unzufrieden, sehen aber Entwicklungspotenzial?

Richtig ist: Jeder Mensch kann sich entwickeln und braucht manchmal etwas Förderung. Doch wem es in drei Monaten nicht gelingt, die Mindesterwartungen zu erfüllen und ein paar deutliche Schritte nach vorne zu machen, der wird noch sehr lange Ihre Hilfe brauchen – und es vielleicht trotzdem nie schaffen.

Warnsignal Nr. 3: Ihr Team ist hin und her gerissen?

Ihr Team findet den Neuen sympathisch, sieht aber auch gravierende fachliche Schwächen? Oder es versteht sich nicht mit ihm, trotz seiner guten handwerklichen Arbeit? Dann haben Sie auf Dauer ein Problem. Schlechte Leistungen wird ein Team bei aller Sympathie auf Dauer nicht ausgleichen. Und umgekehrt wird gute Arbeit langfristig unter einem schlechten Arbeitsklima leiden.

Warnsignal Nr. 4: Sie haben den Neuen nicht richtig eingearbeitet?

Der neue Mitarbeiter würde Ihre Anforderungen besser erfüllen, wenn Sie mehr Zeit gehabt hätten, ihn richtig einzuarbeiten? Das ist vermutlich richtig. Doch wenn Sie das in drei Monaten nicht geschafft haben - wird es Ihnen dann überhaupt gelingen? Zumindest müsste der Neue das, was Sie ihm bisher gezeigt haben, in den Griff bekommen. Wenn schon nicht durch Erklärungen, dann durch Abgucken. Klappt das?

Warnsignal Nr. 5: Der Neue gewöhnt sich nur langsam ein?

Auch wenn der neue Mitarbeiter bei früheren Arbeitgebern manches anders gemacht oder gelernt hat, mus er sich auf Ihr Unternehmen einzustellen. Drei Monate sollten dafür ausreichen. Wenn er sich in dieser Zeit nicht auf die wichtigsten Eigenheiten und Methoden in Ihrem Betrieb eingestellt hat, wird er das auch nach der Probezeit nicht ändern.

Warnsignal Nr. 6: Sie finden so schnell keinen Ersatz?

Wenn das der einzige Grund ist, einen neuen Mitarbeiter zu übernehmen, sollten Sie es lieber lassen. Denken Sie daran, wie hoch die jahrelange Belastung durch einen kündigungsgeschützten Minderleister sein kann. Ein schwacher Mitarbeiter kann auf Dauer Motivation und Produktivität im ganzen Team nach unten ziehen. Wie schlimm sind im Vergleich dazu die paar Wochen Mehrbelastung, in denen Sie Ersatz suchen?

Warnsignal Nr. 7: Sie fühlen sich verantwortlich?

Klingt Ihnen das alles zu hart? Sich von einem Mitarbeiter zu trennen, ist eine harte Entscheidung! Auch in der Probezeit. Doch Sie haben nicht nur gegenüber dem Neuen Verantwortung, sondern auch gegenüber Ihrem Team und Ihren Kunden. Werden Sie denen gerecht, wenn Sie den neuen Mitarbeiter trotz aller Zweifel behalten?

Natürlich tragen Sie mit die Verantwortung dafür, wenn sich ein neuer Mitarbeiter als Fehlbesetzung herausstellt. Aber wollen Sie sich wirklich für einen Fehler (die Bewerberauswahl) durch einen zweiten Fehler (die Festanstellung) bestrafen?

Und nicht zuletzt: Sie tun dem Neuen auch keinen Gefallen, wenn Sie ihn auf einer Stelle halten, auf die er nicht richtig passt.

Checkliste: Fehlentscheidungen in der Probezeit vermeiden

Wenn Sie am Ende der Probezeit eine begründete Entscheidung für oder gegen einen Mitarbeiter treffen wollen, sollten Sie dabei nicht nur auf Ihr Gefühl und den momentanen Eindruck achten.

Dagegen hilft nur, den Mitarbeiter und seine Entwicklung zu beobachten:

  • Erfüllt er die in ihn gesetzten Erwartungen?
  • Wo zeigt er Schwächen?
  • Schafft er es, diese Schwächen stetig abzubauen?
  • Sind seine Leistungen stabil oder schwanken sie sehr?

Beim Check dieser Fragen hilft Ihnen unsere Probezeit-Checkliste (ab Excel 2007) als kostenloser Download.

Und so nutzen Sie die Checkliste:

  • Listen Sie am Anfang der Probezeit alle Anforderungen auf, die Sie an den neuen Mitarbeiter haben.
  • Entscheiden Sie sich, wie wichtig Ihnen jede einzelne Eigenschaft ist auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = unwichtig ... 10 = unverzichtbar).
  • Tragen Sie nun jede Woche in der Tabelle ein, wie gut Ihr Mitarbeiter das Ziel erreicht hat (auf einer Skala von 1 bis 10).

Die Tabelle markiert automatisch farbig, wie gut oder schlecht der neue Mitarbeiter die Anforderungen erfüllt und wie er sich in den drei Monaten entwickelt hat. So erhalten Sie einen optischen Überblick darüber, wo der Neue Schwächen zeigt und ob er auf dem Weg ist, sie auszugleichen.

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