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Auftragskuchen schlägt auf den Magen

Den Finanzspritzen aus dem Konjunkturpaket II zum Trotz: Jeder zweite handwerk.com-Leser sieht Aufträge der öffentlichen Hand kritisch. Geht bei der Vergabe alles mit rechten Dingen zu?

Fast die Hälfte der Unternehmer haben keinen Appetit auf Aufträge aus dem Konjunkturpaket II. "Öffentliche Aufträge schlagen mir grundsätzlich auf den Magen", antworten sie auf unsere Umfrage: Konjunkturpaket II: Sind Sie hungrig auf Aufträge?. Gut schmecken würde ein Stück vom Auftragskuchen dagegen 37 Prozent. Und für 16 Prozent kommt die Förderung ohnehin nicht infrage: "Meinem Gewerk mundet dieses Rezept sowieso nicht", sagen sie.

Mit Transparenz lassen sich Korruption und Mauscheleien bei der Vergabe ausschließen. Die Wertgrenzen hierzu sind uns zu hoch., meint Ilona Klein, Sprecherin des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes. Wir beobachten das mit einer gewissen Skepsis."

Für Aufträge bis eine Million Euro sind beschränkte Ausschreibungen zulässig, Aufträge unter 100.000 Euro dürfen freihändig vergeben werden. Manche Auftragspakete über 100.000 Euro könnten in kleine Einzelaufträge aufgeteilt und so ebenfalls freihändig vergeben werden, befürchtet Klein. Bei einer Schulsanierung zum Beispiel stehe es der Kommune frei, Wärmedämmung, Maler- und Maurerarbeiten einzeln zu beauftragen.

Eine Möglichkeit, Kungeleien zu verhindern, sieht die Verbandsprecherin in einer öffentlich einsehbaren Onlinedatenbank auf www.bund.de. Dort müsse jeder Auftrag mit einem Wert von über 150.000 Euro bei beschränkter Ausschreibung und über 50.000 Euro bei freihändiger Vergabe verzeichnet werden. Außerdem wollten auch einige Gemeinden selbst dem Verdacht der Mauschelei keinen Nährboden bieten: Sie korrigieren die Grenzen für die freihändige Vergabe freiwillig nach unten.

An den Aufträgen interessierten Betrieben rät Klein: "Sprechen Sie bei den Kommunen vor Abwarten bringt nichts, die Konkurrenz schläft nicht. Dass beinahe jeden zweiten Unternehmer die Aufträge aus öffentlicher Hand gar nicht reizen, führt die Expertin auf das Preisniveau zurück. "Bisher hat bei öffentlichen Aufträgen nur der billigste Bieter gewonnen", weiß sie.

(bw)

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