Die von Preisverfall, Auftragsflaute und
Stellenabbau gezeichnete Bauwirtschaft sieht auch in diesem Jahr kein
Licht am Ende des Tunnels. Im Jahr 2000 waren in Deutschland
durchschnittlich 365.000 Bauarbeiter arbeitslos, 2,3 Prozent mehr als
1999. Im Dezember lag die Zahl der Arbeitslosen mit knapp 392.000 sogar um 6,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dies
teilte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit.
Für 2001 rechnet der Verband mit einem Abbau von 40.000 bis 50.000
weiteren Arbeitsplätzen nach 60.000 im Jahr zuvor. Innerhalb von
sechs Jahren hätten dann allein die Unternehmen im Bauhauptgewerbe
die Zahl der Beschäftigten um 400.000 verringert. Neben dem
Bauhauptgewerbe zählt das Ausbaugewerbe zur Bauwirtschaft.
Während sich die Situation der Bauindustrie in Westdeutschland im
vergangenen Jahr mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl um 8,5
Prozent auf gut 184.000 entspannt hat, rutschte die Branche in
Ostdeutschland tiefer in die Krise. Im Jahresdurchschnitt stieg die
Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter dort um 16,3 Prozent auf 180.700.
Auf eine offene Stelle entfielen 24 Arbeitslose. Seit April 2000 gibt
es nach Angaben des Verbands im ostdeutschen Bauhauptgewerbe mehr
Arbeitslose als in Westdeutschland.
Hauptgeschäftsführer Michael Knipper bezeichnete die Situation als
"höchst alarmierend" und forderte erneut eine konzertierte
Infrastrukturinitiative der öffentlichen Hand. Die Bauwirtschaft
entwickle sich zunehmend zum Bremsklotz für eine Wende auf dem
Arbeitsmarkt. Ohne die Belastung aus der Baubranche hätte die
Arbeitslosenquote in Deutschland 2000 nur 9,2 Prozent statt 9,6
Prozent betragen.