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Check: Als Franchise-Nehmer geboren?

Check: Als Franchise-Nehmer geboren?

Wer als Franchise-Nehmer sein Geschäft erweitern oder eine Existenz gründen will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Nicht jeder gute Handwerker ist ein guter Unternehmer, und nicht jeder gute Unternehmer ist ein guter Franchise-Nehmer.

Nicht jeder gute Handwerker ist ein guter Unternehmer, und nicht jeder gute Unternehmer ist ein guter Franchise-Nehmer: ein Persönlichkeitstest.

Sein eigener Herr sein oder sich den Regeln eines Systems unterordnen? Handwerker, die sich mit dem Gedanken tragen, über Franchising eine Existenz zu gründen oder ein zweites Standbein für den bestehenden Betriebs aufzubauen, sollten vorher die Kosten und den Nutzen abwägen. Denn das erprobte Geschäftskonzept, die eingeführte Marke und die gesammelte Erfahrung des Franchisengebers in Sachen Marketing, Unternehmensführung und -finanzierung bezahlt der Franchisenehmer nicht nur mit Einstiegs- und laufenden Gebühren, sondern auch mit seiner unternehmerischen Freiheit.

Dass viele Handwerker sich schwer mit Franchising tun, ist die Erfahrung von Bernd-Rüdiger Faßbender, Präsident des Deutschen Franchise-Nehmer-Verbands e.V. (DFNV). Gerade gestandene Unternehmer sollten eine Reise ins Ich unternehmen, bevor sie einen Franchisevertrag unterschreiben, rät er. Sie sollten sich fragen, ob sie flexibel genug sind, sich unterzuordnen - ob sie also tatsächlich willens sind, ihr Fürstentum neu zu positionieren.

Checkliste für Handwerksunternehmer

Eine Franchisesystems kann einem bestehenden Handwerksbetrieb den leichten Zugang zu einem Nischenmarkt oder zu breiteren Kundenkreisen bieten. Allerdings müssen viele Chefs erst neu lernen, fremde Spielregeln für ihren Betrieb zu akzeptieren.

Das Franchissystem lebt und profitiert durch seinen einheitlichen Auftritt und ein bestimmtes Verhalten seines Vertreters. Bin ich bereit, dafür die Einzigartigkeit meines Unternehmens aufzugeben?

Will ich meinen Namen als Aushängeschild meines Betriebes zugunsten des Franchise-Markennamens aufgeben?

Eigne ich mich für die in Franchisesystemen typische Teamarbeit? Bringt es für mich Vorteile, wenn ich mich in das Netzwerk der übrigen Franchisenehmer einbinde und meine Erfahrungen mit ihnen teile? Bin ich bereit, die Kennzahlen meines Betriebes den anderen Mitgliedern des Systems offenzulegen?

Bin ich bereit, eingespielte betriebliche Abläufe neu zu organisieren und mit den anderen Franchisenehmern abzustimmen (Liefertermine u.ä.)?

Kann ich Ratschläge von den Beratern des Franchisesystems annehmen?

Bin ich notfalls auch bereit, unliebsame Entscheidungen des Franchisegebers oder Mehrheitsentscheidungen mitzutragen?

Checkliste für Existenzgründer

Ein gutes Franchisesystem erleichtert dem Existenzgründer den Einstieg in die Selbstständigkeit, aber es nimmt ihm das unternehmerische Risiko nicht ab. Typische Unternehmereigenschaften sind also auch für den Franchisenehmer zwingend notwendig.

Bin ich willens, für einige Jahre länger als acht Stunden täglich zu arbeiten und trotzdem finanzielle Durststrecken in Kauf zu nehmen?

Bin ich bereit, ein finanzielles Wagnis einzugehen und längerfristig mit Schulden zu leben? Kann und will ich die Sicherheit durch das soziale Netz eines Arbeitsverhältnisses für mich und meine Familie zugunsten eines eigenen Betriebes aufgeben?

Habe ich das Durchsetzungs- und das Durchhaltevermögen eines Unternehmenslenkers?

Entspricht die Geschäftsidee des Franchisegebers in hohem Maße meinen persönlichen Zielvorstellungen? Kann ich mein Unternehmensziel über ein Franchisesystem leichter erreichen?

Kann ich Kreditgeber, künftige Mitarbeiter und Kunden für die Geschäftsidee des Franchisesystems begeistern?

Befinde ich mich in einer stabilen Lebensphase? Bin ich psychisch und körperlich fit?

Kennt die Familie die Tragweite der Entscheidung und ist sie bereit, sie mit zu tragen? Wird sie auftretende Probleme auch über einen längeren Zeitraum durchstehen?

Wird die Selbstständigkeit mich auf Dauer zufriedenstellen, selbst wenn ich mich in vielen Geschäftsentscheidungen den Regeln des Franchisesystems unterordnen muss?

Bin ich langfristig in der Lage, zusätzlich zu den üblichen Existenzsgründungs-Investitionen auch die Franchisegebühren aufzubringen?

Verfüge ich über die fachlichen Qualifikationen, die das Franchisesystem fordert?

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