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Gefährdet Microsoft bewusst jeden dritten Computer-Nutzer?

Windows 7 und 8 sind in Deutschland weit verbreitet. Doch frisch entdeckte Sicherheitslücken schließt Microsoft teils nur in Windows 10. Für Kriminelle ein Geschenk.

Forscher des Suchmaschinenriesen Google haben entdeckt, dass Microsoft einige Sicherheitslücken in Windows 7 und 8 offenbar bewusst länger als nötig unbehandelt lässt: Hatte Microsoft eine Sicherheitslücke in Windows 10 behoben, blieb die gleiche Lücke in den beiden Vorgängerbetriebssystemen demnach teils offen. Dabei sind Windows 7 und 8 in Deutschland noch auf gut jedem dritten Computer installiert (Statista, Stand: 07.2017).

Das nachlässige Verhalten wiesen Googles Project-Zero-Forscher anhand eines sogenannten Binärvergleichs zwischen den drei Windows-Betriebssystemen nach, berichtet das IT-Newsportal heise.de. Erst als Project Zero drohte die Sicherheitslücke zu veröffentlichen, habe Microsoft die Schwachstelle in Windows 7/8 behoben.

Mit diesem Verhalten gefährdet Microsoft Nutzer von Windows 7 und 8 nicht nur passiv. Der Konzern erhöht damit sogar das Risiko erfolgreicher Angriffe. Denn: Wird eine bisher unentdeckte Sicherheitslücke mit einem Patch geschlossen, wissen Hacker, wo sie nach der Lücke suchen müssen. Der Patch (engl. u.a. = Pflaster) markiert gewissermaßen den wunden Punkt im System.

Ein gepatchtes Windows-10-System können Hacker an dieser Stelle nicht mehr angreifen. Aber: Bleibt die Wunde in Windows 7 und 8 offen, wissen die Kriminellen, an welcher Stelle ihre Schadsoftware dort angreifen muss.

Wer auf Nummer sicher gehen will, muss wohl auf die aktuellste Windows-Version upgraden – oder auf Betriebssysteme anderer Anbieter umsteigen.

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