Beschäftigte U30: Hier sind die Fehltage aufgrund von psychischen Problemen 2022 stark gestiegen.
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Kranke Psyche dritthäufigster Grund für Arbeitsausfälle

Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen sind in den letzten 10 Jahren stark angestiegen. In einer Altersgruppe ist die Entwicklung besonders ausgeprägt.

Der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen hat 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Psychreport der DAK. Aufgrund von Erkrankungen wie Depressionen, chronischer Erschöpfung und Ängsten zählte die Krankenkasse insgesamt 301 Fehltage je 100 Versicherte. Damit sind sie nach Atemwegserkrankungen sowie Muskel- und Skeletterkrankungen die dritthäufigste Ursache für Krankschreibungen unter den DAK-Versicherten.

Die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen ist  seit 2012 um 48 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es den größten Anstieg bei den jungen Berufstätigen. Bei den 25- bis 29-jährigen Männer stiegt die Zahl der Fehltage um 29 Prozent. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe gab es einen Zuwachs von 24 Prozent. Die 20- bis 24-jährigen Frauen hatten ebenfalls fast ein Viertel mehr Fehltage als Gleichaltrige im Vorjahr.

„Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend“, kommentierte DAK-Vorstandschef Andreas Storm die Ergebnisse. Stressreiche Phasen – auch während der Pandemie – hätten für junge Berufstätige das Risiko erhöht, an einer Depression zu erkranken. Storm forderte, dass der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz noch mehr Beachtung geschenkt werden müsse. Auszubildende und junge Beschäftigte seien erst am Anfang ihres Berufslebens und dürften nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein.

Das Baugewerbe war 2022 die Branche mit den wenigsten Ausfällen wegen psychischer Probleme. Dort zählte die DAK insgesamt 194 Fehltage je 100 Versicherte – im Vorjahr waren es noch 161.

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