„Das geht nicht, das ist nicht normal“, zitieren die Kieler Nachrichten einen 43-jährigen Handwerker. Er habe Knöllchen im Wert von 80 Euro gesammelt – plus 96,80 Euro Abschleppgebühr und bis zu 35 Euro für die Ordnungswidrigkeit. Der Mann bringt die Situation rund um die Matrix-Baustelle in Kiel auf den Punkt: „Ich bin hier, um Geld zu verdienen, nicht um es auszugeben.“
Dabei hatte alles so gut begonnen: Nach der Eröffnung der Baustelle im Frühjahr 2011 sahen die Ordnungshüter monatelang weg. Mittlerweile werden die Fahrzeuge der Bauarbeiter und anderer Handwerker nicht nur aufgeschrieben, sondern sogar abgeschleppt.
Die Mitarbeiter und ihre Chefs sind genervt. Sobald die Höchstparkdauer erreicht ist, müssen Transporter umgeparkt werden. Und: Einfaches Nachlösen ist nicht erlaubt. „Dabei bauen wir doch zum Wohl der Stadt“, zitieren die Kieler Nachrichten einen aufgebrachten Kollegen.
Ein Elektrotechnikmeister sieht das genauso. Er findet „täglich mindestens drei Knöllchen“ unterm Scheibenwischer. "Wenn das so weitergeht, komme ich für jedes meiner drei Fahrzeuge auf Zusatzkosten von 500 Euro“, sagt der Mann und schiebt eine Frage hinterher: "Was reitet die im Rathaus?"
Die Antwort eines Rathaussprechers: „Es ist nicht Aufgabe der Stadt, für Bauvorhaben Parkflächen bereitzustellen.“ Leider ist nicht überliefert, wie die Knöllchen-Kritiker unter den Betrieben auf diese Stellungnahme reagiert haben.
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