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Foto: privat

Corona

Maskenpflicht: „Kleinere Firmen und Einzelkämpfer sehen das oft nicht so eng“

Kunden und Kollegen ohne Maske? Dieser Handwerker setzt auf Informationen, kleine Teams, Absprachen – und auf ein Vorbild.

Auf einen Blick: 

  • Der Schutz der Mitarbeiter gegen Corona ist nicht leicht, wenn Kunden und Kollegen die Regeln nicht ernst nehmen.
  • Doch Uwe Jeckstadt findet bei Privatkunden den richtigen Ton, um sie von Masken zu überzeugen.
  • Auf Baustellen muss er hingegen regelmäßig für Abstand sorgen, denn Kollegen und Kunden seien dort schwerer zu überzeugen. Seine Erfahrung: Je größer der Auftraggeber, desto besser klappe es.
  • Maskenpflicht und Abstandsregeln nehmen nicht alle Kunden und Kollegen ernst. Diese Erfahrung macht Malermeister Uwe Jeckstadt aus Lamspringe. Was unternimmt er dagegen?

    1. Beratung: Kunden überzeugen!

    „Wenn ich Kunden in der Beratung zu Hause besuche, hat leider nicht jeder eine Maske auf“, berichtet Jeckstadt. Eigentlich würden die Kunden es gut meinen. „Sie weisen mich dann immer ganz freundlich darauf hin, dass es für sie okay sei, wenn wir einfach die Abstandsregeln einhalten“, berichtet der Malermeister. Jeckstadts Problem: Er besucht täglich viele Kunden. Dabei seien Masken für ihn ein viel besserer Schutz, als ständig auf den Mindestabstand achten zu müssen. „Wenn ich das den Kunden erkläre, führt das immer dazu, dass sie auch eine Maske aufsetzen.“

    2. Team gut informieren und organisieren!

    Betroffen sind auch Jeckstadts Mitarbeiter. Für den Chef des 12-Mann-Betriebs ist dabei der Schutz seines Teams das wichtigste: „Die Mitarbeiter sind für das Thema geschult. Wir sprechen mindestens einmal in der Woche über Corona. Wir teilen dann auch Masken und persönliche Reinigungssets aus.“ Zudem informiere er das Team über die jeweilige Lage auf den einzelnen Baustellen und was dort zu beachten ist.

    Die Arbeit organisiere er so, dass die Mitarbeiter möglichst immer in denselben Zwei-Mann-Teams arbeiten, berichtet der Malermeister. „So minimieren wir das Risiko und würden im Ernstfall eine Nachverfolgung von Infektionswegen erleichtern.“

    3. Privatkunden: Abstand halten bei der Arbeit ist einfach!

    Einen Vorteil sieht Uwe Jeckstadt für sein Team: „Als Maler haben wir den großen Vorteil, dass der Kunde bei den Arbeiten nicht mit im Raum ist.“ Ist die Hürde vom Eingang bis zum Arbeitsort genommen, müsse sein Team nur noch auf sich selbst achten, Abstand halten und gut lüften.

    4. Baustellen: Absprachen mit Kollegen und Auftraggeber!

    Schwieriger sei die Lage auf Baustellen mit mehreren Gewerken. Sein Team wisse indes, was zu tun ist: Masken auf und Abstand halten – ganz egal, wie sich die anderen verhalten.

    „Wo es mit den Abstandsregeln eng wird, spreche ich vorher mit Auftraggeber und den anderen Gewerken ab, wer wann wo arbeitet.“ So stelle er sicher, dass seine Mitarbeiter „immer räumlich getrennt von den anderen Gewerken arbeiten können“.

    5. Chef: Vorbild sein!

    „Einige kleinere Firmen und Einzelkämpfer sehen das oft nicht so eng“, berichtet der 51-jährige. Das gelte auch für die Auftraggeber, die eigentlich auf die Einhaltung der Corona-Regeln achten müssten. Ob das klappt, hängt nach Jeckstadts Erfahrung von der Größe des Auftraggebers ab. „Wir arbeiten auch für Generalunternehmen. Die kommen mit ganz klaren Richtlinien, so wie es sich gehört. Das ist hilfreich.“

    Für ihn ist klar: „Der Chef spielt eine wichtige Rolle“, das versuche er vorzuleben. „Ich kann nicht den ganzen Tag selbst ohne Maske arbeiten und dann von anderen verlangen, dass sie einen Mund-Nasen-Schutz tragen.“

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