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Ein-Mann-Betrieb setzt auf Outsourcing

"Einzelkämpfer können nicht alles allein schaffen"

Seit zehn Jahren ist Bert Zakrzewski selbstständig. Für seinen Erfolg braucht er Partner. Deshalb lagert er Aufgaben bewusst aus. Wie das in der Praxis funktioniert, berichtet der Elektromeister hier.

Bert Zakrzewski ist Unternehmer und Kunde gleichzeitig. Der Elektrotechniker aus Delmenhorst in Niedersachsen weiß, dass er sich auf seine Partner verlassen kann. „Mit der Zeit lernt man sich kennen und schätzen, das ist ganz wichtig“, sagt er.

Das musste der Handwerksunternehmer in den vergangenen Jahren erst lernen: „Es ist nicht immer leicht, bestimmte Aufgaben aus der Hand zu geben. Aber: Ich kann nicht alles allein machen“, betont Zakrzewski.

Seit Beginn seiner Selbstständigkeit hat er nach und nach bestimmte Aufgaben abgegeben. „Ein wichtiger Grund ist sicher die Zeitersparnis. Wenn ich Projekte angehen will, die ich selbst nicht beherrsche, brauche ich viel Zeit, mir das Wissen anzueignen.“ Aber da er diese Zeit nicht hatte und sich lieber auf die Kundenakquise konzentrieren wollte, hat er sich nach und nach Partner gesucht.

„Ich bin Profi in meinem Fach und beauftrage Profis für Aufgaben, die ich nicht allein kann“, berichtet der Fachwirt für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Seite 2: Lesen Sie, für welche Aufgaben der Einzelkämpfer andere Firmen ins Boot holt.

Auslagern macht absolut Sinn

1. Internetauftritt
Um bekannter zu werden, hat sich Bert Zakrzewski frühzeitig einen Profi für den Bau seiner Website gesucht. „Ich wollte schnell gefunden werden und im Internet vertreten sein“, sagt er. Außerdem sollten mögliche Kunden sofort sehen, welche Dienstleistungen sein Betrieb anbietet.

Auf die Agentur wurde er in der Zeitung aufmerksam. Die Firma hat sich auf den Mittelstand spezialisiert. Der Webdesigner kam zum ersten Gespräch persönlich zu ihm: „Vor dem Treffen habe ich mir genau überlegt, was ich will. Mit meiner Frau als Werbetexterin hatte ich eine große Hilfe für die inhaltliche Gestaltung der Website“, erinnert sich der Norddeutsche.

Die Agentur hat die Texte übernommen, sie haben das Design abgestimmt und schon konnte die Seite an den Start gehen. Mittlerweile hat sein Webauftritt einen neuen Anstrich bekommen: Er ist besser in den Suchmaschinen zu finden und enthält Links zu sozialen Netzwerken. Auch aktuelle Zertifikate und neue Angebote des Handwerkers beinhaltet die Seite.

Das Ergebnis: Immer mehr Neukunden kommen übers Internet zu ihm. Sogar ältere Kunden hat er übers Web gewonnen.

2. Professionelle Werbeagentur
Der Delmenhorster Unternehmer beauftragt zudem eine professionelle Werbeagentur. „Damit ich erfolgreich am Markt bestehen kann, brauche ich Flyer, Visitenkarten, eine professionelle Fahrzeugbeschriftung, bedruckte T-Shirts und und und“, sagt Zakrzewski.

Somit hat er einen Partner, der sich um das gesamte Werbepaket kümmert. Wichtig für den Handwerker: Dass alle Produkte im Sinne seiner Firmenphilosophie umgesetzt werden.

Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Vor dem Jahresgespräch macht sich der Elektrotechniker Gedanken über einen Werbeplan für das Kalenderjahr. Gemeinsam mit den Experten wird dieser dann mit Leben gefüllt. Immer, wenn ein neues Produkt ansteht, verständigen sich beide Seiten auf kurzem Wege. Die Agentur hat ihren Sitz in der gleichen Stadt.

„Ich verlasse mich auf ihre Arbeit, nehme Vorschläge und Ideen gern an“, sagt er. Beispielsweise hat die Agentur einen Aufkleber entwickelt, der zeigt, dass er einer der wenigen Energieeffizienz Fachbetriebe in der Region ist. „Ohne den Partner wäre ich auf diese Idee nicht gekommen“, stellt Zakrzewki klar. Der Aufkleber komme bei Kunden sehr gut an.

Outsourcing ist für Bert Zakrzewski eine Win-Win-Situation. Warum? Lesen Sie Seite 3.

Outsourcing: Für beide Seiten ein Gewinn

Outsourcing lohnt sich, davon ist der Handwerksmeister überzeugt. Für ihn und seine Partner ist es eine Win-Win-Situation. „Weil ich mit der Werbeagentur zufrieden bin, empfehle ich sie auch Freunden und Kollegen weiter. Damit gewinnt der Betrieb neue Kunden“, sagt er. Und er überzeugt mit seiner Werbung Bestands- und Neukunden. „Ich bin stolz auf diese verlässlichen Geschäftsbeziehungen“, betont Zakrzewski.

Und lohnt es sich finanziell? Klare Antwort: Ja! Er verlange von niemandem, dass Arbeiten umsonst erledigt werden – im Gegenteil. Er würde seine Arbeit auch nicht unter Wert verkaufen. Wichtig sei, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis und vor allem das Vertrauensverhältnis stimmen, sagt er. Der Blick aus der Kundensicht sei oft entscheidend.

Nicht zuletzt spart der Unternehmer Zeit und Nerven, wenn er bestimmte Aufgaben auslagert. So arbeitet er außerdem mit einem Steuerberater zusammen und hat sich eine branchenspezifische Software zugelegt, die per Fernwartung funktioniert. Auch von diesen Partnern profitiert der Einzelkämpfer.


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