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Andere Länder, andere Sprachen

Viele Wege führen ins Auslandsgeschäft. An Fremdsprachen kommen Betriebe nicht vorbei. Doch wann lohnt sich welche Sprache?

von Martina Jahn

Rainer Koopmanns Geschäfte laufen zu 80 Prozent im Ausland. #132;Außer in den USA und den ehemaligen GUS-Staaten sind wir weltweit unterwegs #147;, sagt der Vorstandsvorsitzende aus Großefehn in Ostfriesland. In der ap extrusion AG beherrschen viele Mitarbeiter mindestens eine Fremdsprache. #132;Das Repertoire reicht von Niederländisch, Französisch, Russisch bis hin zu Ägyptisch und Chinesisch #147;, berichtet Koopmann. Und Englisch? #132;Das ist Voraussetzung, denn 60 Prozent unserer Geschäfte wickeln wir in dieser Sprache ab. #147; Seine Mitarbeiter werden regelmäßig in Business-Englisch geschult. In den #132;exotischen Staaten #147; sei die Sprache des Kunden König. Dazu hat der 47-Jährige teilweise Mitarbeiter vor Ort, die die Kunden betreuen und den persönlichen Kontakt pflegen.

Gerade bei nicht herkömmlichen Sprachen ist es vorteilhaft, auf der Kundenseite einen Dolmetscher oder Muttersprachler zu haben, bestätigt Matthias Steffen. #132;Ohne genaue Sprachkenntnis kann da viel schief gehen #147;, unterstreicht der betriebswirtschaftliche Berater der Handwerkskammer Lüneburg-Stade. Wenn es nur um einen einzigen Auftrag geht, könne man auch auf die Kontakte der Partner vor Ort zurückgreifen. Jedoch gilt: #132;Wer seine Geschäfte langfristig im Ausland etablieren will, sollte mindestens Englisch können #147;, sagt Steffen.

Für Benno Tamsen ist das selbstverständlich. Er profitiert bei zahlreichen Aufträgen in Lettland von seinen guten Englischkenntnissen. #132;Um im Ausland erfolgreich zu sein, muss man sich gut vorbereiten #147;, berichtet der Zimmerermeister aus Stuhr. Tamsen setzt sich für die Schulung seiner Mitarbeiter ein. Auch im Handwerk seien Fremdsprachen unabkömmlich. #132;Es ist bedauerlich, dass in vielen handwerklichen Ausbildungen keine Sprachen auf dem Lehrplan stehen. #147;

Seit der Unternehmer Aufträge in Lettland ausführt, lernen er und seine Mitarbeiter diese Sprache. #132;Eine Lettisch-Lehrerin kommt zu uns in den Betrieb #147;, berichtet Tamsen. #132;Im Ausland ist es enorm wichtig, die Sprache des Kunden zu sprechen #147;, weiß der Unternehmer aus Erfahrung. Wenn er lettisch spricht, habe er einen ganz anderen Bezug zu den Geschäftspartnern. #132;Zwischen den Zeilen geht sonst viel verloren #147;, berichtet Tamsen.

Handwerksunternehmer, die gerade den ersten Schritt auf das internationale- oder europäische Parkett wagen, sind sich der Notwendigkeit von Fremdsprachenkenntnissen oft nicht bewusst. Bei einem einmaligen Auftrag denken Unternehmer oft zuerst an andere Dinge, berichtet Dieter Dömland, Leiter des Euro Info Centres in Magdeburg. Über längere Zeit fiele den Betrieben jedoch schnell auf, welchen Stellenwert Sprachkenntnisse einnehmen. #132;Ohne die geht über einen längeren Zeitraum nichts #147;, weiß Dömland aus Erfahrung. Englischkenntnisse seien besser als gar nichts. Es müsste schließlich nicht perfekt sein, unterstreicht der Mittel- und Osteuropa-Experte.

Englisch allein reicht dem Unternehmer Koopmann bei seinen Auslandsaufträgen nicht aus. #132;Ohne das Ägyptisch meiner Mitarbeiterin würde es vor Ort ständig zu Verständigungsproblemen kommen. #147; Zu den Geschäften gehöre es schließlich auch, die Mentalität der Kunden zu respektieren und auf sie einzugehen. #132;Ohne die obligatorischen zwei Stunden für einen Tee, käme dort fast kein Auftrag zustande #147;, berichtet Koopmann mit einem Schmunzeln.

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