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Hier kommt die Maus

Hier kommt die Maus

Wie wird ein Hammer geschmiedet? Wie wird eine Brezel gebacken? Die "Sendung mit der Maus" hat schon oft die Welt des Handwerks erklärt. Die Frage, die ein aktueller Filmbeitrag kindgerecht beantworten will: Wie funktioniert eigentlich ein Passivhaus?

Wie wird ein Hammer geschmiedet? Wie wird eine Brezel gebacken? Die "Sendung mit der Maus" hat

schon oft die Welt des Handwerks erklärt. Die Frage, die ein aktueller Filmbeitrag kindgerecht beantworten will:

Wie funktioniert eigentlich ein Passivhaus?

Eben ist der Betonmischer angekommen. Bauarbeiter haben Gräben ausgehoben, jetzt wird der frische Beton

verteilt. Es ist ein ganz normaler Arbeitstag in einer Neubausiedlung in Papenburg (Niedersachsen). Auf einer

Baustelle wird das Fundament für ein neues Haus gegossen. Nur wer ganz genau hinsieht, entdeckt drei

Männer, die keinen Spaten in der Hand halten. Einer hat eine Kamera geschultert, ein anderer trägt Kopfhörer

und hält ein großes, fellbespanntes Mikrofon in der Hand. Beide beugen sich über einen der

Fundament-Gräben und rücken ganz nah heran an den betonspuckenden Kunststoff-Rüssel des Mischers.

Ein dritter Mann steht daneben und beobachtet alles.

Das ist der Regisseur, Jan Marschner. Die anderen beiden sind der Kameramann und der Tontechniker,

zusammen sind sie das Filmteam der Firma Flash Filmproduktion. Sie drehen im Auftrag des Westdeutschen

Rundfunks ein Sachgeschichten-Special für die Sendung mit der Maus. Mehr Leute brauchen wir hier nicht,

wir setzen schließlich nichts in Szene, erklärt Regisseur Jan Marschner, die ,Maus-Geschichten folgen ja

einem eher dokumentarischen Ansatz. Das heißt, wir filmen einfach ab, was sowieso geschieht.

Seitdem vor 33 Jahren eine der allerersten Sachgeschichten in der Sendung mit der Maus gezeigt hat, wie

Brötchen gebacken werden, stehen handwerkliche Themen immer wieder auf dem Drehplan: Wie wird ein

Haus gebaut, wie entsteht ein Auto, wie wird ein Hammer geschmiedet: Filme aus dem Bereich des

Handwerks haben wir im Lauf der Jahre Tausende gezeigt, erzählt Redakteur Jochen Lachmuth, der beim

WDR für die Sachgeschichten zuständig ist.

Gerade diese Herstellungwelten sind für Kinder besonders interessant. Schließlich seien die Arbeitswelten

in Fabriken und Werkstätten für Kinder unzugänglich: Davon hören sie höchstens mal etwas von Vater und

Mutter. Das sei das Konzept der Maus-Sachgeschichten: Zu den Themen, die im Alltag und in der

Erfahrungswelt der Kinder eine Rolle spielen, einen spannenden Zugang zu finden.

Auch Erwachsene lieben die Maus

Und spannend ist auch die Geschichte, die gerade auf der Papenburger Baustelle gedreht wird. Denn das

Haus, das dort entsteht, ist ein ganz besonderes Gebäude: ein Passivhaus. Die Frage ,Wie funktioniert ein

Haus, das keine Heizung hat? ist doch eine höchst interessante Angelegenheit. Es ist schließlich kaum zu

glauben, dass das selbst im kalten deutschen Winter klappt, sagt Redakteur Lachmuth.

Mit dem Konzept, Kindern auf unterhaltsame Weise die Welt zu erklären, ist die Maus seit ihrem Start 1971

gleichbleibend beliebt. Inzwischen haben die jungen Zuschauer von damals längst selbst Kinder, die

sonntags um halb zwölf vor dem Fernseher sitzen. Auch viele Nicht-Eltern unter den heute Erwachsenen

schauen selbst gern zu, wenn die Maus erklärt, wie Gummibärchen hergestellt werden oder wie die

Zahnpasta zu ihren Streifen kommt.

Wenn ich zuhause bin und sonst nichts anliegt, gucke ich schon mal die ,Maus , sagt auch Wolfgang Rolfes.

Eines Sonntags zeigte die Sendung dann etwas, was der Geschäftsführer der Firma ÖkoTec Systembau

GmbH in Papenburg ziemlich genau kannte: Wie nämlich auf der Papenburger Meyer-Werft riesige

Passagierschiffe gebaut werden. Da kam mir der Gedanke mit dem Passivhaus, berichtet der Ingenieur,

dessen Firma sich auf den Bau dieses Häusertyps spezialisiert hat.

Warum nicht mal in der Maus erklären, wie so ein Passivhaus eigentlich funktioniert? Er besprach sich mit

seinem Geschäftspartner Thomas Claußen, selbst Familienvater und bekennender Maus-Fan, dachte sich

ein grobes Konzept aus und rief dann bei Jochen Lachmuth beim WDR an. Dort hatten sie selbst auch

schon mal darüber nachgedacht, so etwas zu zeigen, berichtet Rolfes. Ein gewisses Interesse war also da.

Kennt Ihr ja, habt Ihr bestimmt schon mal gesehen

Der Sender schaltete die Produktionsgesellschaft Flash Produktion ein, die dem Maus-Miterfinder und

Moderator Armin Maiwald gehört. Die Filmprofis entwickelten gemeinsam mit der WDR-Redaktion und den

beiden ÖkoTec-Geschäftsführern das Drehbuch.

Bei inhaltlichen Fragen wie diesen holen wir uns deshalb oft die Hilfe von Fachleuten. Wie die Idee dann am

besten filmisch umgesetzt wird, dafür sind wir die Experten, sagt Redakteur Lachmuth. Ein Beitrag könne nicht jeden, aber die wichtigsten Schritte eines Produktionsprozesse zeigen: "Und bei einem Hausbau ist

das Gießen des Fundaments nunmal im wahrsten Sinne grundlegend.

Die Papenburger Bauarbeiter scheint das Filmteam nicht bei ihrer Arbeit zu stören. Wir haben den

Ehrgeiz, das mit dem Drehen so hinzukriegen, dass die anderen davon am besten gar nichts merken,

erläutert Kameramann Kai von Westerman die typische Arbeitsweise des Maus-Filmteams. Gestern allerdings

stand eine etwas kompliziertere Aufnahme im Drehbuch: Um zu zeigen, aus welchen Elementen eine

Passivhaus-Wand besteht, haben wir alle Bestandteile nacheinander auf einen großen Haufen gelegt und

einzeln abgefilmt.

Später im Film wird dann als Trickaufnahme zu sehen sein, wie aus Holzbalken, Latten, Faserplatten und

Dämmstoff eine Wand in Rahmenbauweise entsteht. Und Moderator Armin Maiwald wird dazu die Erklärung

liefern, wie immer angelehnt an der Erfahrungswelt seiner kleinen und großen Zuschauer: Kennt Ihr ja,

habt Ihr bestimmt schon mal gesehen.

Viel Wärme rein, wenig raus

Der Sendetermin für die Passivhaus-Geschichte, die noch in den nächsten drei Monaten bei der

Papenburger Firma ÖkoTec Systembau GmbH gedreht wird, steht noch nicht fest. Für alle, die nicht auf die

Sendung warten wollen, hier schon vorab ein kurzer Erklärungsversuch:

Ein Passivhaus kommt ohne Heizung aus. Damit spart es Kosten und belastet auch die Umwelt viel weniger

als ein normales Haus. Seine Befürworter sind davon überzeugt, dass es sich in einem Passivhaus auch

spürbar angnehmer wohnt. Das liegt im wesentlichen an drei Dingen:

Es ist dicht: Das Gebäude ist rundum bestens gedämmt. Beim Öko-Tec-Passivhaus bestehen die Wände aus

einer Holzrahmenkonstruktion, deren Zwischenräume mit Dämmstoffen ausgestopft werden.

Es ist hell: Die Fenster haben eine spezielle Verglasung, auch die Rahmen sind eine Spezialanfertigung. Die

Fensterflächen werden bestmöglich auf die Sonne ausgerichtet. So kommt viel Wärme ins Haus hinein, aber

kaum welche hinaus.

Es wird gespart: Die Lüftung hat eine Wärmerückgewinnung, die aus der verbrauchten Luft mindestens 80

Prozent der Wärme wieder herausfiltert. Die so gewonnene Wärme wird ebenfalls genutzt, um das Haus zu

heizen.

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