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Marketing mit Müll im Magen?

Marketing mit Müll im Magen?

Kommentar eines Bio-Schlachters zum Gammelfleischskandal: „Wer Fleisch zum Preis von Hundefutter kauft, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende Hundefutter auf dem Teller hat.“

Die Bild-Zeitung zitiert einen Bio-Schlachter zum Gammelfleischskandal: Wer Fleisch zum Preis von Hundefutter kauft, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende Hundefutter auf dem Teller hat.

Industrielle Zerlegebetriebe, die tonnenweise gammeliges Fleisch unter die Leute bringen. Supermärkte, die Hackfleisch mit falschen Haltbarkeitsdaten etikettieren. Jede dieser Ekel-Nachrichten könnte eine Steilvorlage für das Fleischer-Handwerk sein.

Mäuse, Dreck, Schlamperei

Eine Voraussetzung für das Marketing, das den Ekel anprangert und die eigenen Qualitäten hervorhebt: Die Fleischer "um die Ecke" müssen nicht nur frische Waren, sondern dürfen selbst keine negativen Schlagzeilen produzieren.

Doch das ist nicht ganz einfach in diesen Tagen. Wie schnell eine Zeitungsmeldung - auch wenn sie die Wirklichkeit verdreht - die Handwerksbetriebe einer Region in Verruf bringen kann, davon kann die Kölner Fleischer-Innung ein Lied singen.

"Mäuse, Dreck und Schlamperei. Bei zwei von drei Metzgern gibt es Beanstandungen." Diese Überschrift hat der Kölner Stadtanzeiger in seinem Lokalteil verbreitet. Das Blatt beruft sich auf Kölns Amtstierarzt Dirk-Hancord Lohoff. Der Image-Schaden in Köln ist immens.

Knauserige Verbraucher sind mitschuldig

Wer bei Lohoff nachhakt, bekommt eine völlig andere Geschichte zu hören. Der Stadtanzeiger, sagt der Veterinärmediziner, habe die Fakten schlicht in den falschen Hals bekommen. Denn: Lohoff und seine Mitarbeiter überprüfen nicht speziell Metzger, sondern nach den Vorgaben des Fleischhygiene-Gesetzes alle Lebensmittelbetriebe, die Fleisch verarbeiten oder verkaufen.

Dass sich hinsichtlich der Hygiene "teilweise Abgründe" auftun, sei kein Problem, dass die Handwerksbetriebe zu verantworten hätten. "Wir sehen uns in Supermärkten um, in großen Betrieben, auf Wochenmärkten, in Fischbetrieben. Und auch in Metzgereien." Letztere seien in der Regel in Ordnung: "Schwarze Schafe gibt es natürlich überall."

Welche Schlussfolgerungen zieht Lohoff aus seinen Einblicken hinter die Kulissen der fleischverarbeitenden Betriebe? Wo kauft er selbst seine Wurst, Gehacktes und Frischfleisch? "Beim Metzger des Vertrauens - das ist die einzige Antwort, die Sinn macht. Bei den Billig-Angeboten aus dem Supermarktregal kann sich jeder selbst überlegen, was er sich da antut."

Die Bild-Zeitung hat einem Bio-Schlachter in diesem Zusammenhang eine naheliegende Frage gestellt: Sind die Verbraucher an der aktuellen Situation mitschuldig, weil sie beim Fleischkauf nur aufs Geld schauen? Die drastische Antwort: Wer Fleisch zum Preis von Hundefutter kauft, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende Hundefutter auf dem Teller hat. Und auch das Magazin Der Spiegel findet markige Worte für die aktuellen Fleischskandale: "Da wird Müll im Magen des Verbrauchers entsorgt."

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