André Steinhäuser ist Auftragsvermittler in Hamburg. Sein Unternehmen: Der Handwerker Service (HWS GmbH). Mit handwerk.com spricht Steinhäuser über Grundgebühren, Provisionen, Akquise-Probleme – und über unseriöse Konkurrenten. Jetzt könnten Sie fragen, woher wir wissen, dass die HWS GmbH seriös ist. Ganz ehrlich: Das wissen wir nicht. Aber nach den Gesprächen mit Steinhäuser sind wir uns ziemlich sicher – und wir haben seit 2005 keinen einzigen negativen Hinweis erhalten.
Herr Steinhäuser, es gibt Auftragsvermittler, die von Handwerkern Grundgebühren verlangen, oft mehr als 3.000 Euro jährlich. Was halten Sie davon?
Steinhäuser: „Das ist einfach nicht fair. Wir hatten früher eine Aufnahmegebühr, aber die haben wir längst abgeschafft. Das lässt sich quer durch das Bauhandwerk auch nicht mit einer einzigen Gebühr darstellen, man müsste den Betrag je nach Gewerk anpassen – viel zu kompliziert.
Ihre Agentur lebt von der Vermittlungsprovision. Über welchen Prozentsatz reden wir?
Steinhäuser: 13 Prozent der Auftragssumme.
Klingt erst einmal ganz schön happig.
Steinhäuser: Ja, das hören wir von Handwerkern auch immer wieder. Nur zahlen unsere Partnerfirmen diese 13 Prozent ja auch nicht komplett aus eigener Tasche. Einen Teil der Provision schlagen Sie auf ihre Preise auf, somit liegen die tatsächlichen Kosten für unsere Partnerfirmen erfahrungsgemäß eher bei circa sechs Prozent. Den Rest zahlt indirekt der Kunde.
Bei jedem Kunden wird das kaum klappen.
Steinhäuser: Nein, Kunden die nur auf den Preis achten, gewinnen wir damit häufig nicht. Es gibt jedoch genügend Kunden, denen Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und gute Arbeit wichtiger sind. Und das sind die Kunden, mit denen sich am besten gute Geschäfte machen lassen. Dass das funktioniert, zeigt übrigens auch unsere Ausführungsquote. Sie liegt bei 30%. Und das bei einem Neukundenanteil von 70 Prozent – ein Neukunde ist immer schwerer zu einem Auftrag zu bewegen als ein Stammkunde.
Und welche Kunden machen Sie glücklich?
Steinhäuser: Im Augenblick sind wir auf Hamburg beschränkt. Aber wir denken darüber nach, in andere Städte zu gehen. Vielleicht Berlin oder Köln. Die Formel: Je größer die Städte sind, umso anonymer leben die Menschen, umso interessanter ist die Struktur dadurch für uns. Wenn Leute wenig miteinander reden, empfehlen sie auch wenig Handwerker, haben keine Kontakte. Aber sie haben die HWS GmbH.
Und welche Handwerker machen Sie glücklich?
Steinhäuser: Zu wenige. Genau wie die unseriöse Konkurrenz akquirieren wir Handwerksbetriebe via Telefon. Aber wenn wir dort anrufen, legen viele sofort wieder auf. Und der Grund ist tatsächlich, dass Betriebe mit unseriösen Auftragsvermittlern miese Erfahrungen gemacht haben. Deshalb merken wir vorsichtig an, dass es auch gute Auftragsvermittler gibt.
Was halten Sie eigentlich von Auftrags-Auktionen wie My Hammer?
Steinhäuser: Ich sehe das so ähnlich wie die meisten Inhaber kleiner Betriebe: My Hammer amp; Co. sind schlecht für den Markt. Das System nutzt die Auftragsnot der Betriebe aus. Und der Service ist auch nicht wirklich toll, die Portale bieten bei der Abwicklung keine große Hilfe an. Das ist bei uns anders. Wir sind für die Kunden und die Handwerker da. Und auch mal bei den Terminen vor Ort anwesend. Wenn’s Probleme gibt, vermitteln wir.
Über welchen Eurobereich reden wir eigentlich?
Steinhäuser: Das spielt sich zwischen 1.000 und 20.000 Euro ab. Momentan geht es vor allem um Sanierungsanfragen. Wohnungssanierung, Badsanierung, Dachsanierung, solche Sachen. Wir suchen Handwerker aller Gewerke in Hamburg und aus dem Hamburger Umland. Wir arbeiten gerne mit kleinen Betrieben zusammen, weil der direkte Kontakt zu den Leuten wichtig ist. Viele Betriebe schulen wir übrigens auch, der Umgang mit den Kunden ist bei zahlreichen Handwerkern verbesserungswürdig. Ich glaube nicht, dass MyHammer das leistet. Und die unseriöse Konkurrenz sowieso nicht.
