Die Steuerreform scheint Unternehmern spürbare Entlastung zu bringen: Um sieben Prozentpunkte ist der tatsächlich zu zahlende Durchschnittssteuersatz nach Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gesunken. Doch wie realistisch sind solche Kalkulationen?
Das IW jedenfalls hat sich für seine Berechnung ein Modellunternehmen ausgedacht. Dessen effektiver Durchschnittssteuersatz sinke infolge der Reform von 36,0 auf 28,9 Prozent. Drei wichtige Bedingungen muss die Firma dazu allerdings erfüllen: Es muss sich um eine Kapitalgesellschaft handeln, sie muss eine Vor-Steuer-Rendite von 20 Prozent erwirtschaften, und sie muss alle Abschreibungsmöglichkeiten optimal nutzen.
Sind das nicht überzogene Vorstellungen, zum Beispiel von der Rendite? Nicht nach Ansicht des IW: Die Rendite ihres Modellunternehmens sei nicht ungewöhnlich, öffnet ein Unternehmen doch dort seine Tore, wo es möglichst viel verdient, heißt es dort so schlicht wie kryptisch.
Pragmatisch und verhalten sehen es hingehen Praktiker: Was für seine Fleischerei genau am Jahresende als Folge der Steuerreform herauskommt, kann Markus Maxeiner aus Neuwied noch nicht sagen. Doch zumindest einen klaren Pluspunkt hat der Unternehmer entdeckt: Den neuen Investitionsabzugsbetrag nutze er für die Finanzierung größerer Kessel und Öfen, die er für den Ausbau seines Partyservices benötige. Der Investitionsabzugsbetrag ermögliche es ihm, die voraussichtlichen Kosten zum Teil sofort von der Steuer abzuziehen. Das erleichtert die Finanzierung, zitiert ihn die impulse.
Und wie schätzen Sie die Auswirkungen der Steuerreform ein? Rechnen Sie mit Vorteilen oder haben Sie gar schon Schwächen der neuen Regeln entdeckt? Schreiben Sie der Redaktion.
Weitere Infos zum Thema Steuerreform:
Kostenloser Download: Steueränderungen 2008 im Überblick
Was der Investitionsabzugsbetrag bringt
(jw)