Von den zehn Ausbildungsberufen mit dem größten Bewerbermangel sind nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sechs aus dem Handwerk. Vor allem den Fleischern fehlt es an Lehrlingen jede achte Stelle bleibt unbesetzt.
Ein großen Angebot an freien Plätzen gibt es auch in Bäckereien, bei den Stuckateuren und unter den Glasern. In diesen Branchen ist jeder zehnte beziehungsweise elfte Ausbildungsplatz noch nicht vergeben.
Mit der nun einsetzenden Nachvermittlung könnten noch zahlreiche Ausbildungsplätze besetzt werden, auch wenn das Stellenangebot in diesem Jahr hinter dem des vergangenen Jahrs liegt: Ende September 2002 waren 526.172 Lehrstellen in Deutschland gemeldet. Das sind 7,7 Prozent weniger als 2001. Doch auch die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Bewerber hat sich reduziert. Sie lag um 26.400 (3,6 Prozent) niedriger als im Vorjahr. Zum 30. September standen noch 23.383 unvermittelte Kandidaten 18.005 freien Plätzen gegenüber, meldet das IW.
Besonders viele freie Plätze gebe es in Westdeutschland: Auf 100 Interessenten kamen Ende September 118 offene Lehrstellen. Im Osten hingegen gab es für 8.700 nicht vermittelte Bewerber nur 729 Angebote.
Politik, Verbände und Arbeitsämter hatten in den vergangenen Monaten verstärkt an die Unternehmen appelliert, trotz der schwachen Konjunktur bei der Ausbildung nicht nachzulassen. Laut dem IW müssten die Bewerber heutzutage deutlich flexibler werden auch hinsichtlich des Ausbildungsortes. Schließlich gebe es Mobilitätshilfen für ostdeutsche Jugendliche und Berufsausbildungsbeihilfen.