Handwerk bietet eine Arbeit mit Sinn. Das merkt aber kein Jugendlicher, wenn Sie nicht auf allen Kanälen darauf aufmerksam machen.
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Handwerk bietet eine Arbeit mit Sinn. Das merkt aber kein Jugendlicher, wenn Sie nicht auf allen Kanälen darauf aufmerksam machen.

Inhaltsverzeichnis

Azubi-Suche

5 sichere Tipps für ein besseres Azubi-Marketing

Viele Jugendliche können sich ihren Ausbildungsplatz aussuchen. Was tun, damit die Wahl auf Sie fällt? 5 Tipps, die jeder Betrieb umsetzen kann.

Auf einen Blick:

  • Junge Leute blicken oft verunsichert in die Zukunft. Vermitteln Sie die sicheren Perspektiven einer handwerkliche Ausbildung: Reden Sie über Geld, über Entwicklungschancen und zeigen Sie, dass das Handwerk eine Arbeit mit Sinn bietet.
  • Berufsberatung ist mangelhaft? Dann nehmen Sie sie selbst in die Hand. Beim Schnuppertag kann niemand so gut für Ihren Beruf werben wie Sie!
  • Ohne Zahlen keine Verbesserung: Stellen Sie Ihr Azubi-Marketing auf den Prüfstand und ermitteln Sie Fakten statt gefühlter Werte.

Der Ausbildungsmarkt ist ein Angebotsmarkt: Es gibt mehr offene Stellen als Bewerber. Laut der Azubi-Recruiting Trends 2023 haben 52 Prozent der Bewerber die Wahl zwischen mehreren Angeboten. Die Studie liefert auch konkrete Tipps, wie Sie in diesem Wettbewerb um den Nachwuchs punkten.

Tipp 1: Nehmen Sie Ängste wahr und zeigen Sie Perspektiven

Inflation, Krieg, Klimakrise – all das beeinflusst die Generation, die jetzt aus der Schule kommt, und schürt Zukunftsängste. Wer eine Arbeit zu bieten hat, die einen Sinn erfüllt, kann damit punkten!

Installateure, Dachdecker, Elektroniker – sie alle sind wichtig für die Energiewende. Bäcker sorgen für gesunde Ernährung, Straßenbauer für die notwendige Infrastruktur. Zeigen Sie, dass und wie Nachhaltigkeit in Ihrem Betrieb eine Rolle spielt. „Zahlen Sie mit Ihrem Azubi-Marketing auf die Schmerzpunkte und Sorgen Ihrer Zielgruppe ein“, sagt Felicia Ullrich, Geschäftsführerin von U-Form, die die Studie regelmäßig seit elf Jahren durchführt.

Außerdem wünschen sich junge Leute, dass ihre Ausbildung und ihr Betrieb Schritt halten mit den Herausforderungen der Zeit. Für 94 Prozent der befragten Jugendlichen steht dabei die fachliche und persönliche Weiterentwicklung im Vordergrund.

„Qualifikationen und Weiterbildungen sind ein wichtiger Attraktivitätsfaktor, den Sie in Ihrer Kommunikation nutzen sollten“, sagt die Ausbildungsexpertin. Die fachliche Entwicklung sei Teil jeder Ausbildung. „Aber was tun Sie, dass sich die Jugendlichen auch persönlich weiterentwickeln können? Was immer es ist, reden und schreiben Sie darüber. In Stellenanzeigen, auf Messen, in den sozialen Medien und auf Ihrer Karriereseite.

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Tipp 2: Machen Sie Schnuppertage zum Erfolg

Laut Studie machen 50 Prozent der Azubis und Bewerbenden und 45 Prozent der Ausbildenden die fehlende Berufsorientierung in der Schule für die Besetzungsprobleme verantwortlich. Und nun?

„Auf andere zu warten, ist nicht immer eine gute Idee“, sagt Christoph Beck, Direktor des Instituts für Personalmanagement & Arbeitsrecht, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. „Wer könnte besser eine Berufsorientierung geben und realistischere und gute Vorstellungen von einem Ausbildungsberuf vermitteln als Sie?“

Also holen Sie Schülerinnen und Schüler in Ihren Betrieb zu Schnuppertagen. Und wenn Sie diese Tippe von Felicia Ullrich beachten, werden sie zum Erfolg:

  • Werben Sie aktiv für Ihren Schnuppertag – auf Ihrer Karriereseite, in Stellenanzeigen, auf Ihrem Firmenfahrzeug, in den sozialen Medien und auf Jobmessen.
  • Machen Sie Schnuppertage leicht zugänglich, zum Beispiel durch eine Online-Buchung auf Ihrer Homepage, die per QR-Code zu erreichen ist.
  • Setzen Sie beim Schnuppertag Ihre nettesten Teammitglieder für die Betreuung der jungen Menschen ein. Menschen entscheiden sich oft für Menschen.
  • „Schmuggeln“ Sie sich mit einem kleinen Abschiedsgeschenk in die Herzen der Bewerbenden.

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Tipp 3: Stellen Sie Ihr Azubi-Marketing auf den Prüfstand

Haben Sie bei Ihrem Azubi-Marketing überprüft, was funktioniert und was nicht? Antwort auf diese Fragen geben Kennzahlen. „Hier ist noch viel Luft nach oben“, sagt Felicia Ullrich. „Nur 33 Prozent der von uns befragten Unternehmen nutzen Kennzahlen, um ihr Ausbildungsangebot zu optimieren.“

Diese Fragen helfen Ihnen weiter:

  • Wie lange dauert es, in unserem Unternehmen eine Ausbildungsstelle zu besetzen?
  • Welcher Recruiting-Kanal liefert zu welchen Kosten qualifizierte Bewerber, die die erste Auswahlrunde überstehen?
  • Was kostet uns die Besetzung einer Ausbildungsstelle?

Tipp 4: Reden Sie über Geld

Junge Leute bleiben von steigenden Preisen nicht unbeeindruckt. Und auch, wenn viele Auszubildende noch bei ihren Eltern wohnen, spielt Geld eine Rolle bei der Entscheidung für einen Ausbildungsberuf.

„Reden und schreiben Sie über Ihre Ausbildungsvergütung“, sagt Ullrich. Schließlich sei das ein wichtiger Faktor, der die Ausbildung vom Studium unterscheidet. „Die jungen Menschen kommen nicht nur wegen des Geldes zu Ihnen, aber auch. Und wie wäre es mit einer Ausbildungsvergütung mit Inflationsausgleich?“

Unser Tipp: Sie zahlen in der Ausbildung und im Anschluss nach oder sogar über Tarif? Das ist durchaus nicht selbstverständlich. Schreiben und sagen Sie es, das signalisiert Sicherheit und Verlässlichkeit.

Tipp 5: Vereinfachen Sie den Bewerbungsprozess

Was für die Schnuppertage gilt, ist auch für Ihren Bewerbungsprozess richtig: Machen Sie ihn so einfach wie möglich. 83 Prozent der Jugendlichen bewerben sich am liebsten online.

„Aber online ist nicht gleich online“, betont Felicia Ullrich. „Zielgruppengerechte Online-Bewerbungsformulare sind mobil optimiert, ohne Registrierung zugänglich und das Ausfüllen dauert nicht viel länger als 60 Sekunden.“

Achtung: Seien Sie vorsichtig mit Video-Bewerbungen. Laut Umfrage sind sie nur bei 20 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber beliebt. „Gern Videos schauen heißt nicht automatisch gern Videos machen“, so Ullrich.

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