Der Fall: Der Versand von Newslettern ist eine beliebte Werbemaßnahme, auf die auch ein Fahrradhändler zurückgriff. Ein Drittel der Besucher seines Onlineshops abonnierten den Newsletter, mit dem der Händler seine Waren bewarb. Als sich einige Abonnenten wieder abmelden wollten, begann das „Escape Game“: Wie komme ich aus dem Abo wieder raus?
Während die Anmeldung zum Newsletter mit einem Klick erledigt war, gestaltete sich die Abmeldung weitaus komplizierter. Zunächst musste man sich mit der Kundennummer einloggen. Wer sein Passwort für sein Kundenkonto bereits wieder vergessen hatte, musste es natürlich erstmal zurücksetzen. Dann musste man in den Einstellungen des Kundenkontos den Menüpunkt „Newsletter“ finden. Wer bis dahin noch nicht entnervt aufgegeben hatte, musste dann noch zwingend einen Grund für die Abbestellung angeben, bevor die Abmeldung endlich vollzogen war. Verständlicherweise waren die Abonnenten darüber verärgert und wandten sich mit einer Beschwerde an die Aufsichtsbehörde.
Tipp: Um sicherzustellen, dass Kunden den Newsletter leicht abbestellen können, sollte ein Abmelde-Link am Anfang oder Ende jedes Newsletters platziert werden. Bei Betätigung des Links sollte die Abmeldung erfolgen – und zwar ohne zusätzliche Hürden. Es widerspricht diesem Ziel, wenn die Abbestellung des Newsletters eine Änderung der Einstellungen im Kundenkonto erfordert, die zudem mehrere Schritte umfasst.
Der Autor dieses Beitrags, Evgeni Kolotilin, ist Mitarbeiter der Landesbeauftragten für Datenschutz (Lfd) Niedersachsen und dort insbesondere für Wirtschaftsbetriebe zuständig.
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