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Lächeln und punkten

Der optimale erste Eindruck

Sie wollen, dass Ihr Kunde Sie gern beauftragt und gut mit Ihrem Team zusammenarbeitet? Dann schaffen Sie die Voraussetzung dafür! Der erste Eindruck ist entscheidend. Dies sind die Spielregeln.

"Mehr als 95 Prozent der Wahrnehmung läuft unbewusst", betont Marketing-Spezialistin Umberta Andrea Simons. Folglich entscheiden die ersten Augenblicke im Unterbewusstsein von Kunden und Geschäftspartnern darüber, ob Sie als Freund oder Feind wahrgenommen werden. Genau darum verdienen diese Sekunden Aufmerksamkeit und Vorbereitung. Fakt ist, dass Sie auch die Wahrnehmung Ihres Gegenübers steuern können. 8 Tipps für einen optimalen ersten Eindruck von Umberta Andrea Simonis:

1.      Wahren Sie höfliche Distanz
Mit der Tür ins Haus fallen, das kommt einem Überfall gleich. Machen Sie es besser, indem Sie das Terrain Ihres Gegenübers respektieren. Halten Sie so viel Abstand, dass auch ein Unbekannter sich wohlfühlt mit Ihnen. Hier gilt die Faustregel: Je besser Sie jemanden kennen, desto näher dürfen Sie kommen. Das Distanzminimum loten Sie aus, indem Sie die Faust ballen und Ihren Arm nach vorn strecken. Mehr Nähe ist in Ordnung, wenn Ihr Gegenüber dies signalisiert.

Wenn Sie sich anfangs zurückhalten, machen Sie es anderen leicht, Sie hineinzubitten. Sprich: Sie klingeln an der Haustür und treten dann noch ein zwei Schritte zurück. Wer auch immer Ihnen die Tür öffnet, kann so frei entscheiden, ob ihm Ihre Nase passt und Sie in seinen Privat- oder Geschäftsraum einladen.

2.      Kommen Sie unbewaffnet
Wenn die Arbeit ruft, kaum zu bremsen? Gute Einstellung, aber nur dann förderlich für den ersten Eindruck beim Kunden, wenn Sie dessen Gefühlslage mit einbeziehen. Sollten Sie also mit der Leiter in der Hand, dem Einbauschrank auf den Schultern vor Ihrem Kunden stehen, signalisiert das: "Mir wurscht, was Du denkst, ich will schnell meinen Job machen." Statt also bewaffnet anzuklopfen, lassen Sie die Hände frei. Ein Clipboard unter dem linken Arm ist völlig in Ordnung, aber mindestens Ihre rechte Hand sollte frei sein. Ist der erste Eindruck geglückt, ist die Bahn frei, um Gas zu geben und Ihre sieben Sachen aus dem Wagen zu holen.

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3.      Gesten


Ob Ihr Kunde auf Attacke, Verteidigung oder Frieden gepolt ist, können Sie schnell erkennen. Und passend darauf reagieren. Vertrauen schaffen Sie, wenn Sie Gesten Ihres Kunden spiegeln - auf keinen Fall aber dominante oder abwehrende Gesten. Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck und einer offenen, zugewandten Körperhaltung gewinnen Sie Ihre Kunden für sich.

Wer sich also an fremde Türrahmen lehnt, den Schraubenzieher auf sein Gegenüber richtet oder beide Hände in die Hüften stemmt, muss sich nicht wundern, wenn er als Eindringling wahrgenommen wird.

 4.      Parken mit Vorsicht
"Es ist unmöglich, nicht zu wirken", betont Umberta Andrea Simonis. Ob Ihr Kunde Sie als Eindringling oder Mitstreiter betrachtet, kann sich bereits entscheiden, wenn der Blick der Hausherrin aus dem Fenster schweift. Da müssen Sie noch nicht einmal guten Tag gesagt haben. Das Vorderrad Ihres Wagens steht im Blumenbeet? Weil Sie eine Toreinfahrt versperren, bekommt Ihre Kundin in ein paar Minuten Stress? Ihr dreckiger Wagen vermittelt den Nachbarn einen schlechten Eindruck?

Viele dieser Aspekte können Sie gar nicht im Kopf haben. Darum: einfach fragen, wo Sie am besten parken können, wenn Sie den Termin vereinbaren. Und betrachten Sie Ihr Auto als Teil Ihres gepflegten Erscheinungsbilds.

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5.      Hände schütteln?


Wenn Sie im Terrain Ihres Kunden oder Geschäftspartners sind, hat er das Recht, Ihnen die Hand zu reichen und Sie damit symbolisch reinzuziehen. Ob er dies tut, oder Sie lieber zwanglos hineinbittet, ist ihm überlassen. Richten Sie sich einfach nach ihm. Das gilt auch für den Händedruck selbst. Er sollte fest sein, auf gar keinen Fall aber dominant, etwa indem Sie deutlich fester zupacken als Ihr Gegenüber oder eine bestimmte Richtung vorgeben.

6.      Stimme und Sprache
Der Klang Ihrer Stimme, Ihre Art zu sprechen, auch das sind entscheidende Faktoren, wenn es um unbewusste Eindrücke geht. Hier gilt: Sammeln Sie sich kurz, bevor Sie loslegen und haben Sie ein Ohr für Ihren Kunden.

  • Auch wenn Sie in Eile ankommen, Zeit zum Durchatmen muss sein, wenn Sie keinen Stress zu Ihrem Kunden tragen wollen.
  • Haben Sie den Namen Ihres Kunden im Ohr? Sprechen Sie ihn so an, wie er sich Ihnen vorgestellt hat. Damit zeigen Sie, dass Sie ihn persönlich ernst nehmen
  • Hochdeutsch oder Dialekt? Halten Sie es ähnlich wie Ihr Kunde. Wenn Sie den gleichen Dialekt sprechen, sammeln Sie damit Sympathiepunkte. Andernfalls gilt: klar und verständlich Hochdeutsch sprechen.

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7.      Geruch


Einander nicht riechen können, das kann auch in Kundenbeziehungen sekundenschnell passieren. Verzichten Sie klugerweise darauf, ihrem Kunden unangenehm in die Nase zu gehen. Hier ist Neutralität geboten. Noch schnell vorm Termine eine Zigarette rauchen? Schon das kann ihrem Kunden übel aufstoßen. Ebenso verhält es sich mit zu viel Rasierwasser oder zu wenig Deo.

8.      Respekt für Sie!
Zu Beginn einer Geschäftsbeziehung kann es durchaus entwürdigend sein, wenn der Kunde Sie auffordert, bitte die Schuhe auszuziehen. Wer lieber auf Augenhöhe bleibt, signalisiert gleich: "Seien Sie unbesorgt, ich habe die Situation gut im Griff". Das vermitteln Sie leicht, durch gepflegtes Äußeres, Malervlies in Reichweite und Überschuhe im Zugriff.

Weitere Informationen
Erfolgsfaktor Schönheit - warum gepflegte Handwerker mehr verdienen
Tipps von Umberta Andrea Simonis zum Thema: Wohin zum Geschäftsessen?
Hier geht's zur Homepage von Umberta Andrea Simonis

(kö)

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