Der Verband der Großbäckereien hat angekündigt, die Preise für Backwaren zu erhöhen. Als Grund nennt Verbandspräsident Lothar Mainz einen Kostenanstieg um 7 Prozent seit Jahresbeginn. Der Umsatz sei im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und betrage 5,2 Milliarden Euro. Insgesamt wurden nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Tonnen Brot über die Theke gereicht oder in die Einkaufswagen gelegt, denn der Marktanteil der Discounter wie Aldi oder Lidl steigt und der von handwerklichen Bäckereien fällt.
Keinen Spielraum für notwendige Preiserhöhungen sieht der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks für handwerkliche Betriebe. Seit Jahren mache ihnen der Wettbewerb mit Discountern, Tankstellen und Backshops Probleme. Das Ergebnis: Handwerker scheiden aus dem Wettbewerb; 18.500 Betriebe zählte der Verband zur Jahresmitte 2002, das 4.500 weniger als 1996. Ebenso nimmt seit drei Jahren die Anzahl der Beschäftigten im Bäckerhandwerk ab: 310.000 Mitarbeiter waren es 2001, das sind 8.000 weniger als im Jahr davor. Der Umsatz der Handwerksbetriebe sei im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro gefallen.
Vor allem trieben Rohstoffpreise die Kosten für Großbäckereien nach oben, sagt Mainz. Durch den hohen Ölpreis würden Folienverpackungen teurer, schlechte Ernten hätten den Weizen- und Roggenpreis erhöht. Wenn wir weiterhin das Ziel haben, nur das Beste backen zu wollen, dann können wir die Augen nicht weiter vor den gestiegenen Kosten verschließen, sagt Mainz. Weiter befürchtet er höhere Lieferkosten, aufgrund der nächsten Stufe der Ökosteuer 2003, der LKW-Maut und teureren Fahrzeugversicherungen. Die Großbäckereien hätten darauf verzichtet die höheren Kosten bereits 2001 an die Kunden weiterzugeben und nur dadurch den Vorjahresumsatz halten können, sagt Mainz.
