Die Entscheidung für die Gründung einer Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Arbeit (GEA), die die Koordinierung der einzelnen im Bereich der Schwarzarbeitsbekämpfung tätigen Einrichtungen verbessern sollte, fällte der Bremer Senat bereits im Jahr 2000. Das Bürgertelefon ist seit Februar dieses Jahres geschaltet - und das mit Erfolg, resümiert Monika Grudnowski von der GEA im Gespräch mit handwerk.com. Besonderer Clou: Die Hotline nimmt nicht nur Fälle aus der Region Bremen entgegen, sondern kümmert sich nach Grudnowskis Worten auch um Fälle aus dem übrigen Bundesgebiet.
Rund um die Uhr erreichbar
Selbst am Wochenende sei das Bremer Bürgertelefon unter der Rufnummer (04 21) 3 61 16 800 zu erreichen. Dann zwar nur in Form eines Anrufbeantworters. Über die Ansage erfahre der Anrufer allerdings auch die Rufnummer des Kriminaldauerdienstes der Hansestadt. Und der ist rund um die Uhr besetzt.
Ziel der vom Senat für Arbeit, Polizei, Stadt, Zoll und dem Senat für Finanzen getragenen Einrichtung sei es, dem Bürger einen konkreten Ansprechpartner zu bieten, an den er sich wenden kann, wenn er etwas Verdächtiges beobachtet hat. Die Koordinierungsstelle nehme dann eine Dringlichkeitsabwägung vor und alarmiert die zuständigen Instanzen.
Auch Braunschweig sagt der Schwarzarbeit den Kampf an
Ähnliche Absichten werden mit der jetzt in Braunschweig geschalteten Hotline verfolgt, berichtet Hartmut Awe, Fachbereichleiter Bürgerservice und Öffentliche Sicherheit. Die Stadtverwaltung reagiere damit auf den für einen außenstehenden kaum durchschaubaren Zuständigkeitsdschungel bei den Ermittlungsbehörden ein Missstand, auf den nicht zuletzt auch die Kreishandwerkerschaft in der Löwenstadt bereits mehrfach hingewiesen hatte. Entsprechend positiv äußerte sich Geschäftsführer Andreas Bierich in einer ersten Stellungnahme.
Mit der Hotline, die unter der Rufnummer (05 31) 4 7057 00 zu erreichen ist, wird in der Region Braunschweig der Kampf gegen die Schattenwirtschaft weiter verschärft. Wie berichtet, hatten Handwerk, Kommunen und die Landesregierung bereits Anfang des Jahres einen breiten Schulterschluss geübt und auf Initiative der Kreishandwerkerschaften Braunschweig und Gifhorn ein Pilotprojekt mit weitreichenden Ausnahmegenehmigungen zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft gestartet.
Der Schaden ist groß
Von der jetzt geschalteten Hotline verspricht sich die Stadt Hinweise aus der Bevölkerung, die zu einer effektiveren Verfolgung der in der Rechtsprechung "Ordnungswidrigkeit" genannten Delikte führen. Schwarzarbeit sei kein Kavaliersdelikt, begründet die Löwenstadt das Engagement. "Der Schaden, der Arbeitnehmern, Handwerkern, Unternehmern und der Versicherungsgemeinschaft durch Schwarzarbeit entsteht, ist immens groß", betont Hartmut Awe. Jeder sei vor diesem Hintergrund aufgerufen, illegale Beschäftigung zu bekämpfen.